Henri Bertelmann hat eine Leidenschaft für Backwaren – und die hat er sich zum Beruf gemacht. Bereits im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres nach dem Abitur arbeitete der Berliner mit behinderten Menschen in einer Einrichtung samt Backstube.
Als er kurz darauf ein Studium im Bereich Kulturwissenschaft und Skandinavistik anfing, merkte der 23-Jährige schnell: Das kann’s nicht gewesen sein. Henri Bertelmann sehnte sich nach Handwerk im Alltag. Nach drei Semestern voller Online-Kurse schlug er deshalb einen anderen Weg ein und wurde Bäcker.
Heute gehört Henri Bertelmann zu den Besten der Branche. Und das will er bei der anstehenden deutschen Meisterschaft der Jugend im Bäckerhandwerk am Wochenende erneut unter Beweis stellen.
Berliner Bäcker trumpft mit Kenntnissen aus Frankreich
Im Vergleich zur Konkurrenz könnte der Kreuzberger einen Vorteil haben. „Ich war nach meiner Ausbildung für ein halbes Jahr in Frankreich, da habe ich viele Erfahrungen gesammelt“, verriet Henri im Interview mit BERLIN LIVE. Bei drei verschiedenen Betrieben in Bordeaux schaute der gelernte Bäcker seinen Kollegen über die Schulter und kennt nun unter anderem das eine oder andere Geheimnis um die luftig lockeren Croissants.
Ohnehin zählen Brot und Plundergebäck zu Henris Favoriten in der Backstube. Doch beim Wettkampf muss der 23-Jährige noch mehr draufhaben – so wird beispielsweise unter dem Motto „Die bunte Welt des Handwerks“ auch eine Torte gefordert. „Das ist jetzt nicht so mein Steckenpferd“, gab der junge Bäcker offen zu. Und auch das auf der Liste stehende „gebackene Schaustück“ aus Sirupteig würde er lieber streichen wollen. Angst ist ihm im Voraus dennoch nicht anzumerken. Warum auch?
Berliner Bäcker will nicht unter Zeitdruck geraten
„Ich hab diese und die letzten Wochen nochmal einen Durchlauf von meinem Programm gemacht“, erläuterte Henri Bertelmann. Nach seiner Ausbildung bei „Zeit für Brot“ und dem Auslandsaufenthalt hat der Wettkampfteilnehmer zwar aktuell keinen Arbeitgeber, durfte jedoch die Räumlichkeiten der Bäcker-Innung zur Vorbereitung nutzen. Dort tüftelte er auch noch am einen oder anderen Gebäck: „Jetzt haut alles hin!“
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Eine Sache wäre da allerdings trotzdem noch: „Mir könnte die Zeit ausgehen!“ Zwei Mal fünf Stunden hört sich zwar viel an, doch Henri Bertelmann hat auch hohe Ansprüche. So will er seine Arbeit nur abgeben, wenn sie auch akkurat ist. Bleibt zu hoffen, dass das auch die Jury beeindruckt. „Unter die Top 3 zu kommen wäre wirklich toll“, schwärmte der Kandidat nur wenige Tage vor dem Wettkampf. Spätestens am Samstag (16. November) muss alles sitzen – unsere Daumen sind jedenfalls gedrückt!