Berlin steckt voller Geschichte. Nicht nur alte U-Bahn-Stationen und Mauerstücke, auch zahlreiche Gebäude in der Hauptstadt erinnern an vergangene Zeiten. Einige von ihnen haben sogar noch die gleiche Funktion wie damals.
So auch dieser bekannte Berliner Kultort. Doch um das geschichtsträchtige Gebäude steht es aktuell schlecht.
Berlin: Kultort wird „dem Verfall preisgegeben“
Dieses Gebäude hat schon einiges mitgemacht. 1880 wurde das Ballhaus Pankow in Niederschönhausen erreichtet, anfangs als Vergnügungs- später als Gaststätte. Nach der Schließung 1933 wurden hier erst Kochtöpfe aus Stahlhelmen, danach für eine Schlosserei und einen Maschinenbaubetrieb produziert. In den Neunzigern erfolgte dann die Restaurierung des baufälligen Gebäudes. Lange stand das denkmalgeschützte Gebäude leer. Erst seit 2014 finden hier wieder Kulturveranstaltungen, aber auch private Feste statt.
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Jetzt gibt es wieder Probleme rund um das Berliner Ballhaus, denn den Festsaal hat es kalt erwischt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dem Kultort droht, dass Wasser und Heizung abgestellt werden. Und das schon zum Jahreswechsel!
Bisher war die Versorgung über eine Nachbarschaftsvereinbarung gesichert. Demnach verpflichtet sich der Eigentümer des das an das Ballhaus grenzende Grundstück, auf dem sich das „Versorgungshaus“ befindet dazu, das Gebäude über die Leitungen weiter mit Wasser und Wärme zu versorgen. 2020 ging dieses Grundstück in den Besitz des städtischen Wohnungsbauunternehmens Gesobau über und damit auch die dazugehörigen Pflichten, erklärt Katja Lehmann, Geschäftsführerin der Liegenschaft, der Berliner Morgenpost.
Es steht schlecht um das Ballhaus Pankow
Doch die neuen Eigentümer sehen das offenbar anders. Die Nachbarschaftsvereinbarung habe die Gesobau „ignoriert“. Das Gebäude werde „sehenden Auges dem Verfall preisgegeben“, meint Lehmann. Und es kommt noch dicker: Zum Jahresende soll die Versorgung mit Gas und Wasser gekappt werden.
Die Gesobau sieht sich nicht in der Verantwortung. Es gäbe gar keine Nachbarschaftsvereinbarung zwischen der Gesobau AG und dem Ballhaus, berichtet sie der Berliner Morgenpost auf Anfrage. In Verhandlungen sei vereinbart worden, dass die Liegenschaft die Versorgung selbst übernehmen würden.
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Doch die habe jegliche Fristen verstreichen lassen. Die wiederum macht auch die Denkmalschutzbehörde für die jetzige Lage verantwortlich, die erst im Dezember auf die Anfrage, wie ein alternatives Heizsystem in dem denkmalgeschützten Gebäude aussehen könnte, reagiert habe. Die Lage ist mehr als unübersichtlich. Wie es nun mit dem Ballhaus Pankow weitergeht, bleibt abzuwarten. Bis zum 31. Dezember sind es schließlich nur noch wenige Tage