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Berliner zum Tode verurteilt – er soll erschossen werden

Diese Nachricht schockiert ganz Berlin. Ein Mann aus der Hauptstadt ist in Belarus zum Tode verurteilt worden.

Berliner Belarus
© imago images/ITAR-TASS

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Deutschland ist die Todesstrafe bereits seit vielen Jahrzehnten abgeschafft – genauso wie in anderen Ländern der Europäischen Union. Doch mitten in Europa gibt es ein Land, das gerne als „letzte Diktatur Europas“ bezeichnet wird – und wo die Todesstrafe noch an der Tagesordnung ist: Belarus.

Dort sitzt bereits seit dem 6. November 2023 der Berliner Rico K. (30) in Haft. Nun wurde klar: Er wurde bereits verurteilt – zum Tode.

Berliner in Belarus verurteilt

Rico K. ist Vater eines Kindes, arbeitete nach einer Ausbildung zum Notfallsanitäter fürs Rote Kreuz. Wie es zu seiner Festnahme kam, ist noch unklar. Sicher ist, das Regime in Belarus wirft K. „Terrorismus“ und die Mitgliedschaft in einer vermeintlichen „Extremisten-Gruppe“ vor. Ein Gericht hat diese Schuld als erwiesen angesehen und ihn im Juni zum Tode verurteilt. Das Urteil soll durch Erschießen vollstreckt werden.

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Konkret geht es bei den Vorwürfen gegen den Berliner Rot-Kreuz-Mitarbeiter darum, dass der dem Katus-Kalinouski-Regiment angehören soll. Das ist ein Zusammenschluss freiwilliger Kämpfer aus Belarus, die in der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg kämpfen. Belarus unterstützt Russlands krieg immer wieder im Krieg, vor allem im Bereitstellen von Wegen und Gelände in Belarus, die die russische Armee für Angriffe nutzt.

Wie geht es mit Rico K. weiter?

Das Regiment bekam großen Zulauf, nachdem der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko im Jahr 2021 landesweite Proteste brutal niedergeschlagen hatte. Hunderte Menschen aus Belarus gingen in die Ukraine und schlossen sich dem Regiment an.


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Wie es mit Rico K. weitergeht, ist derzeit nicht klar. Laut einem Bericht der „BZ“ beobachte die deutsche Botschaft in Minsk den Prozess gegen den Berliner. Welche Hebel sie nun hat, um die Vollstreckung der Todesstrafe zu verhindern, ist unklar. Der aus Deutschland bekannte gewöhnliche Rechtsweg ist hingegen keine Option. Die Gerichte in Belarus agieren nicht unabhängig.

Update: Anfang August gab es einen groß angelegten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen. Neben einigen russischen Oppositionellen kam auch Rico K. frei und befindet sich seither wieder in Deutschland. Deutschland musste im Gegenzug den verurteilten Tiergartenmörder Wadim Krassikow freilassen.