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Berliner Stadtreinigung: Dieser gefährliche Trend kann richtig üble Folgen haben

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) ist in der Hauptstadt für die Sauberkeit verantwortlich. Dieser Trend wird nun aber zum Sicherheitsrisiko.

Berliner Stadtreinigung
© IMAGO/Schöning

Tempelhofer Feld – eine Oase in der Großstadt

Das Tempelhofer Feld ist für Berliner und Touristen ein ganz besonderer Ort.

Es gibt viele Berufsgruppen, die die Stadt Berlin zusammenhalten. Einige sind auffälliger wie etwa Ärztinnen, Sanitäter und Rettungskräfte. Andere unscheinbarer wie etwa die Mitarbeitenden der Berliner Stadtreinigung (BSR).

Ihre vornehmliche Aufgabe ist es, Berlin sauber zu halten. Dabei kommen sie auf der Straße, teilweise in Parks, in Recyclinghöfen oder auch in Müllheizkraftwerken zum Einsatz. Doch der Einsatz dort, wurde in den vergangenen Monaten nicht gerade angenehmer. Der Grund ist ein gefährlicher Trend.

Berliner Stadtreinigung: Probleme mit Lachgas

Wer mit offenen Augen durch Berlin läuft, sieht immer wieder bunte Dosen am Straßenrand oder in öffentlichen Mülltonnen liegen. In ihnen befand sich einst Lachgas, das bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit einigen Jahren als Rauschmittel immer beliebter wird. Der Rausch ist kurz und heftig, der Stoff als Lebensmittelzusatzstoff legal zu erwerben. Allerdings kann der Konsum langfristig schwere Nervenschäden verursachen. Beim Konsum selbst droht durch Sauerstoffmangel Bewusstlosigkeit oder sogar der Tod.



Maßnahmen gegen Verkauf und Konsum hat der Berliner Senat nicht ergriffen. In einer Antwort auf die Parlamentarische Anfrage der SPD-Abgeordneten Sebahat Atli verweist die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege auf einen Bundesratsbeschluss, nachdem es zunächst eine Prüfung auf Bundesebene brauche. Erst dann könnten Schritte auf Landesebene eingeleitet werden.

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Doch in dieser Antwort kommt eine weitere Gefahr des gefährlichen Lachgas-Trends zutage. Und zwar nicht für die Konsumierenden, sondern für Personen, die eigentlich gar nichts mit Lachgas zu tun haben. Den Beschäftigten im Müllheizkraftwerk Ruhleben. Denn Dort landen Lachgasdruckbehälter immer wieder – und werden dort zum Sicherheitsrisiko.

Lachgas wird zum doppelten Risiko

Wie die zuständige Senatsverwaltung erklärt, würden nicht vollständig entleerte Lachgasflaschen gleich doppelt zum Risiko werden. Für die Beschäftigten – und durch Überdruckereignisse im Kessel, bei denen die Flaschen explodieren. Die dabei zerberstende Druckluftflasche kann „schwere Schäden an der Auskleidung und den Barrieren des Feuerungs- und Kesselraums verursachen“.


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Laut Senatsverwaltung habe die Häufigkeit von Überdruckereignissen stark zugenommen. Mitte 2023 waren es noch weniger als 20 Fälle im Monat, im Mai 2024 waren es bis zu 150 Fälle. Kommt es zu einem Schaden, stehen Teile des Kraftwerks still. Die Behebung kann langwierig und kostenintensiv sein. Die BSR ergreift Gegenmaßnahmen, dennoch kommt es aufgrund dieser Überdruckereignisse immer wieder zu ungeplanten Stillständen auch im Oktober.

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Ein mögliches Verbot könnte zumindest dieses Problem deutlich eindämmen. Da es das aber nicht gibt, appelliert die zuständige Senatsverwaltung an die Konsumierenden: „Metallkartuschen dürfen auf keinen Fall in den Restmüll oder in öffentliche Papierkörbe geworfen werden.“ Doch dort landen sie eben immer wieder.