Der Gang zum Amt ist in Berlin kein leichtes Unterfangen. Das liegt hauptsächlich daran, dass es kaum Termine gibt. Überlastung auf den Ämtern und mangelndes Personal sind die zwei Hauptfaktoren dieses Phänomens. Hat man es jedoch geschafft, einen Termin zu ergattern, heißt es meist erstmal warten.
Besonders in den Bürgerämtern der Stadt ging es bislang hoch her. Nun ist Anfang November eine Änderung in Kraft getreten, die den Mitarbeitern den Arbeitsalltag erleichtern und den Berlinern das Warten ersparen soll. Doch es klappt nicht ganz so, wie geplant.
Berlin: Senat verfehlt Ziel um Wartezeiten beim Bürgeramt
Seit dem 8. November können sich Berliner eine Meldebescheinigung online und kostenfrei ausstellen lassen. Und dennoch bleibt der Bürgerservice in Berlin verbesserungswürdig. Denn eine versprochene maximale Wartezeit von 14 Tagen ist derzeit noch nicht in Sicht.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU) hatte das Ziel definiert, jeden Wunsch nach einem Bürgeramtstermin innerhalb von zwei Wochen zu erfüllen. Doch diesem Ziel kommt man nur langsam näher. Wie die für Verwaltungsmodernisierung zuständige Staatssekretärin Martina Klement (CSU) am Montag (27. November) im Berliner Abgeordnetenhaus erklärte, liege die durchschnittliche Wartezeit für einen Termin beim Bürgeramt derzeit bei 30 Tagen.
Neuerung kommt langsam ins Rollen
Etwa 700 Menschen hätten seit der Einführung vom neuen Service Gebrauch gemacht, sagte Klement. Man hoffe auf die zunehmende Bekanntheit des neuen Verfahrens und einem damit einhergehenden Anstieg der Nutzerzahlen.
Zudem deutete Klement an, trotz zuletzt kriselnder Zusammenarbeit mit dem Dienstleister „Materna“ bei der Einführung der digitalen Akte (E-Akte), diese fortsetzen zu wollen. Hintergrund des Konflikts sind technische Probleme mit den bereitgestellten digitalen Akte. Diese weise etliche Mängel auf, hatte Klement zuletzt im Parlament erklärt. Details dazu, wie die Zusammenarbeit künftig verbessert werden soll, nannte Klement nicht.
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Das Thema Bürgeramt beschäftigt den Senat somit weiterhin. Zuletzt hatte unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erklärt, eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ernsthaft prüfen zu wollen.