Am Samstag haben viele Menschen in Berlin zum ersten Todestag von Mahsa Amini demonstriert. Die 22-jährige Iranerin war im vergangenen Jahr von der Sittenpolizei in Teheran festgenommen worden, weil sie angeblich gegen das Kopftuchgesetz verstoßen hatte.
Kurz darauf starb die junge Frau im Krankenhaus an einer Gehirnblutung, wie sich später herausstellte. Die Eltern der Iranerin führen den Tod auf Misshandlungen in Gewahrsam zurück. Ihr Tod löste nicht nur im Iran, sondern auf der ganzen Welt eine Protestwelle aus.
So viele Menschen haben an den Demos in Berlin teilgenommen
Im Gedenken an den gewaltsamen Tod von Mahsa Amini haben sich am Samstag (16. September) hunderte Demonstranten bei verschiedenen Demonstrationen in ganz Berlin versammelt. Sie forderten Gerechtigkeit für Mahsa Amini und alle anderen Opfer von Menschenrechtsverletzungen im Iran. Die Teilnehmer der Demonstrationen riefen Parolen wie „Frauen, Leben, Freiheit!“ oder „Weg, weg, weg – Mullahs müssen weg“.
Zu einer Kundgebung am Großen Stern versammelten sich laut der Berliner Polizei rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Etwa ebenso viele Menschen seien zu einer Versammlung am Bebelplatz gekommen. Am Breitscheidplatz sollen sogar 600 Demonstranten auf die prekäre Lage von Frauen im Iran aufmerksam gemacht haben.
Diese Promis haben ebenfalls demonstriert
Sie forderten mehr Druck auf das iranische Regime, um die Freilassung aller politischen Gefangenen und die Abschaffung des Kopftuchgesetzes zu erreichen.
Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter von Menschenrechtsorganisationen, politischen Parteien und der kurdischen Gemeinschaft, zu der Mahsa Amini gehörte. Unter anderem haben Cem Özdemir (Grüne), Ricarda Lang (Grüne), Omid Nouripour (Grüne), Julia Klöckner (CDU), Bijan Djir-Sarai (FDP) und Serap Guler (CDU) sowie Schauspielerin Nora Tschirner an den Protesten teilgenommen.
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Gegenüber dem „Tagesspiegel“ äußerte sich eine Teilnehmerin so über das iranische Regime: „Sie stützen sich angeblich auf die Religion, aber es geht nur um ihre Eigeninteressen.“ Die Frau kritisiert außerdem westliche Länder, die ihrer Meinung nach das Regime durch das Nichteinhalten von Sanktionen am Leben halten würden.