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Berlin gegen Einsamkeit: Wie ein Sticker alles ändern soll

In Berlin-Reinickendorf ist an mehreren Läden ein Sticker zu sehen – und der hat auch eine ganz bestimmte Aufgabe.

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Reinickendorf greift durch gegen die Einsamkeit in Berlin

Die Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner startet nun eine Initiative gegen die Einsamkeit in der Großstadt.

Das Leben in der Großstadt ist für viele Menschen auch mit Einsamkeit verbunden. Im Berliner Bezirk Reinickendorf soll sich daran etwas ändern.

Gemeinsam mit der Einsamkeitsbeauftragten Katharina Schulz setzt sich Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner für einsame Personen ein – und zwar mithilfe eines Stickers.

Berlin setzt sich gegen Einsamkeit ein

„Das Thema ist seit Jahren in der Gesellschaft angekommen“, erklärte die Politikerin gegenüber BERLIN LIVE. Durch das Projekt von Demirbüken-Wegner und ihrem Team soll es nun „eine Sichtbarkeit erfahren“: „Dass Menschen, die von einer Einsamkeit betroffen sind, sich trauen zu outen, sich trauen der Gesellschaft gegenüber auch sagen zu können, dass sie jemanden brauchen – darum geht es eigentlich.“

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Reinickendorf möchte mit einem Sticker gegen Einsamkeit vorgehen. Credit: BERLIN LIVE

„Menschen, die allein hinter verschlossenen Fassaden das gesellschaftliche Leben da draußen von der Ferne beobachten, ein Teil dieser Gesellschaft wieder werden zu lassen“. forderte die 63-Jährige. Durch die Anbringung des Aufklebers an diversen Geschäften werde ein klares Zeichen gesetzt.

Berliner Projekt findet großen Anklang

„Der symbolisiert, dass dieses Geschäft offen ist, für Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind – sie ein offenes Ohr und ein offenes Herz haben. Jeder, der von Einsamkeit betroffen ist und das Logo sieht, ist willkommen geheißen, reinzugehen, sich hinzusetzen und sich mitzuteilen. Keiner muss alleine sein – und keiner sollte alleine sein“, stellte Demirbüken-Wegner klar.

Einer der Läden, die an diesem Projekt teilnehmen, ist die Bäckerei Laufer in Hermsdorf. In den Räumlichkeiten findet bereits seit längerer Zeit wöchentlich der sogenannte „Plaudertisch“ statt. Auch für Rentnerin Marita Binder aus Tegel eine Anlaufstelle: „Ich brauche ein Umfeld und deshalb bin ich hier.“


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Ihren Ehemann konnte sie zu einem gemeinsamen Besuch zwar noch nicht überreden, dafür kann sie vor Ort neue Kontakte knüpfen und „sich geistig erweitern“. „Ich bin einfach in diese Gruppe gekommen, hab mich vorgestellt und das war’s. Wer nicht fragt, der nicht gewinnt“, verriet die 83-Jährige.