Keiner will sie, doch manche Menschen müssen sich trotzdem mit ihnen herumschlagen – und dann auch noch im eigenen Bett. Die Rede ist von Bettwanzen. Die kleinen Lästerlinge fühlen sich nämlich besonders dort wohl, wo es ihnen durch Polster gemütlich gemacht wird und sie leicht an Blut kommen.
Um die Krabbeltierchen wieder loszuwerden, findet man bereits im herkömmlichen Baumarkt so einige Mittel – doch halten die Gemische überhaupt ihr Versprechen zur Bekämpfung von Bettwanzen? BERLIN LIVE hat bei einem Experten nachgehakt.
Berliner Fachmann rät von Kauf ab
Martin Sander hat mit seinem Unternehmen „Thermokill“ nahezu täglich mit Bettwanzen zu tun. Mithilfe einer Wärmebehandlung, heißen Öfen und Ventilatoren sagt der Geschäftsmann den Insekten den Kampf an. Von frei im Handel erwerblichen Hausmitteln hält er hingegen nichts.
„Die Mittel aus dem Baumarkt sind von den Giftstoffen so gering dosiert, damit kann man die Bettwanzen gar nicht abtöten“, stellte der Fachmann gegenüber unserer Redaktion klar. Was einigen Verbrauchern bei der Verwendung nicht bewusst ist: In zahlreichen Mitteln ist Permethrin enthalten – ein Stoff, den Katzen nicht vertragen. „Wenn sie damit in der Wohnung arbeiten und Katzen haben, dann können die dadurch eingehen“, warnte Sander.
Berliner Geschäftsmann: „Interessiert Bettwanze nicht!“
Doch auch wer auf vermeintlich harmlosere Produkte zurückgreift, dürfte gegen Bettwanzen keinen Erfolg haben. Beispielsweise die sogenannten Bettwanzen-Fallen bewertet Sander als völlig sinnlos: „Das ist im Endeffekt nichts anderes als bedruckte Pappe mit einem Klebestreifen. Dann könnte man sich genauso einen Schuhkarton hinstellen.“
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Bei liebgemeinten Tipps aus dem Netz wie der Einsatz von Kurkuma oder die betroffenen Polster mit einem Fön zu behandeln – darüber kann Sander letztendlich nur schmunzeln. Immerhin hat das Gewürz keine Wirkung gegen Bettwanzen und die heiße Luft aus dem Gerät ist den Tierchen noch lange nicht zu warm. Gleiches gilt für vermeintliche Schonbezüge auf der Matratze: „Das interessiert doch die Bettwanze nicht!“
Berliner Experte setzt auf Hilfe vom Profi
Fakt ist nun mal: „Man wird Bettwanzen nicht ohne professionelle Hilfe los!“ Und umso schneller man die Tiere entdeckt, desto weniger können sie sich vermehren. Doch bei der Beauftragung zur Beseitigung sollte man wachsam sein. „Es gibt auch viele unseriöse Firmen“, nahm der Experte im Gespräch kein Blatt vor den Mund. Meist lassen sich die Betrüger aber schon anhand ihres Impressums oder dem ersten persönlichen Auftreten herausfiltern.