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Berlin: Expertin wird bei Taubendebatte deutlich – „Menschengemachtes Drama“

Sollte es verboten werden, Tauben im öffentlichen Raum zu füttern? Tierschützer haben dazu eine klare Meinung.

© IMAGO/SuperStock

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Bei diesen Tieren teilen sich die Meinungen: Tauben sind in so gut wie allen deutschen Städten anzutreffen – sehr zum Leidwesen vieler Passanten. Einige haben sogar Angst vor den mitunter plötzlich aufflatternden Vögeln. Andere wiederum kümmern sich um sie und werfen Futtermittel aus.

Genau darum gibt es immer wieder Streit. In einigen Städten ist das Taubenfüttern verboten. Verschmutzungen und eine Überpopulation werden immer wieder ins Feld geführt. Auch in der Hauptstadt gibt es solche Diskussionen. BERLIN LIVE hat nachgehakt, wieso Tierschützer vehement widersprechen.

Wo kommen die Berliner Tauben her?

„Stadttauben sind verwilderte Haustiere, denen der Mensch einen Brutzwang angezüchtet hat“, erklärt Janine Mohaupt vom Verein Aktion Fair Play. Die Vögel hätten demnach keine Wahl, als ganzjährig Eier zu legen und zu brüten – ganz unabhängig davon, wie die Nahrungslage für sie aussieht. Das natürliche Verhalten von Tieren, die eigene Fortpflanzung an äußere Gegebenheiten anzupassen, sei den Tauben bewusst abgezüchtet worden.

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Aus diesem Grund sind die Tauben auf das Futter angewiesen. Die Städte bieten keinen natürlichen Lebensraum für sie. Daher ziehen sich die Höhlenbrüter gerne in Bahnhöfe und U-Bahn-Tunnel zurück – wo sie dann oft unliebsame Kontakte mit den Menschen machen. Ihre einzige Nahrungsquelle ist das, was hier und da runterfällt. „Bei einem Fütterungsverbot werden die Küken dann elendig verhungern oder sehr krank werden“, mahnt die Expertin im Gespräch mit BERLIN LIVE.

Es muss eine Lösung gefunden werden

„Man verlagert das Problem also lediglich und löst es nicht“, erläutert Mohaupt das Dilemma. Denn nur weil die Tierschutzvereine kein Futter mehr ausstreuen dürften, würden die Tauben nicht weniger Eier legen. Es sei ein „menschengemachtes Drama“, das auch von den Menschen behoben werden müsse – etwa durch Taubenschläge, die den Vögeln einen Ort bieten.



Damit wären die Tauben weg von den großen Plätzen und könnten ein würdiges Leben führen. Und noch einem Problem könnte man entgegenwirken – den Verschmutzungen und Beschädigungen durch säurehaltigen Kot. „Bei einer Fütterung mit artgerechte Futter passiert das nicht. Gesunder Taubenkot ist fest und zerstört keine Gebäude“, legt die Tierschützerin die Vorteile dar.