Sie gehören zum Berliner Stadtbild wie das Brandenburger Tor oder der Fernsehturm: die Graffitis. An vielen Wänden und Mauern der Hauptstadt prangen die gesprayten Kunstwerke.
Doch nun melden sich Akteure der Graffiti-Szene zu Wort – und formulieren eine unmissverständliche Forderung.
Berlin: So soll es nicht weitergehen
Beim Thema Graffitis gehen die Meinungen von unnötigen Schmierereien bis zu echten Kunstwerken weit auseinander. Fakt ist: An den meisten Orten der Hauptstadt sind sie offiziell verboten. Doch das soll sich ändern – zumindest wenn es nach Mitgliedern des Netzwerks „Graffiti Lobby Berlin“ geht. Sie haben für die Zukunft eine klare Vorstellung.
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Um die gesprayten Darstellungen ein stückweit aus der Illegalität zu holen und ihren allgemeinen Ruf zu verbessern, sprechen sich Tilmann Häußler und Jurij Paderin für eine Reform aus. „Wir wünschen uns in jedem Bezirk mindestens drei legale Wandflächen“, äußert sich Netzwerk-Gründer Paderin gegenüber der „Berliner Zeitung“.
Kritik am Ruf der Sprayer wird laut
Dabei haben die beiden Männer, die selbst in der Graffiti-Szene aktiv sind, den Park am Nordbahnhof als Vorbild im Sinn. Dort können sich die Berliner Sprayer schon heute – und zwar ganz offiziell – künstlerisch austoben. Sogar aus dem Ausland kommen Künstler, um der bekannten Mauer ihren eigenen gesprayten Stempel aufzudrücken.
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Mit dem hauptstadtweiten Ruf von Graffitis sind die beiden in jedem Fall nicht zufrieden. „Was der CDU einfällt, ist Steuergelder ausgeben, fürs Säubern, Putzen und Wegsperren. Hat Berlin zu viel Geld? Berlin ist doch pleite. Graffiti-Sprüher sind Freiheitskämpfer. Die werden gejagt, mit Hubschraubern und Videoüberwachung, denunziert, müssen ständig mit einer Hausdurchsuchung rechnen. Die wollen doch nur die Stadt mitgestalten“, betont Paderin.