Im vergangenen Jahr sorgte eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park für bundesweites Aufsehen, die eine Kettenreaktion an politischen Maßnahmen zur Folge hatte. Unter anderem hat Berlins Regierender Bürgermeister die Einzäunung und die nächtliche Absperrung des Problem-Parks angekündigt. Eine Sicherheitsmaßnahme die bei vielen Anwohnern für Kopfschütteln sorgt.
Eine neue Statistik zeigt jetzt, dass das Problem jedoch nicht auf die Parks in Berlin begrenzt ist. Demnach hätten Gruppenvergewaltigungen in Berlin im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.
Berlin: So viele Gruppenvergewaltigungen gab es 2023
Aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der AfD geht hervor, dass es im vergangenen Jahr 111 Fälle von Vergewaltigungen in Berlin gab, an denen mehr als ein Täter beteiligt war. Ein neuer Höchststand. Laut Angaben schwankte die Zahl aus der Kriminalstatistik in den Jahren davor zwischen 89 und 106.
Auch interessant: Görlitzer Park: Berliner Rapper kritisiert Zaunpläne und teilt gegen SIE aus
18 der insgesamt 111 Opfer waren in der Altersgruppe 14 und 15 Jahre. Zudem gab es 10 Opfer im Alter von 16 und 17 Jahren und 13 in der Gruppe der 18- bis 20-Jährigen. Die meisten Taten geschahen nicht, wie vielleicht angenommen, in Berliner Parks (16), sondern in Wohnungen und Mietshäusern (41).
Das ist über die mutmaßlichen Täter bekannt
Von den insgesamt 106 ermittelten mutmaßlichen Tätern seien 25 jünger als 18 Jahre alt. 28 Verdächtige seien zwischen 18 und 24 Jahren alt. Der Anteil der Verdächtigen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit würde laut Angaben bei 54 Prozent liegen. Im Vorjahr seien es 65 Prozent, davor 44 und 51 Prozent gewesen.
Weil sich viele Opfer aus Scham oder Angst vor dem Täter nicht an die Polizei wenden würden, geht die Berliner Polizei von einer hohen Dunkelziffer bei Sexualdelikten und Vergewaltigungen aus.
Mehr News aus Berlin:
„Hierbei muss es sich nicht zwingend um Gruppenvergewaltigungen handeln“, so der Berliner Senat. Das Bekanntwerden der Taten „ist deutlich von der Anzeigebereitschaft der Opfer abhängig und der konkrete Tatablauf häufig sehr individuell“. (mit dpa)