Dass die Berliner oft nicht die freundlichsten Zeitgenossen sind, ist wohl allgemein bekannt. Nicht umsonst ist die Rede von der Berliner Schnauze. Kein Wunder, denn Chaos bei der BVG, hohe Mieten, Arbeitslosigkeit und Kriminalität machen ihnen täglich zu schaffen.
Aber wie schlimm steht es wirklich um die Hauptstädter und woran liegt das Unglück in Berlin? Der „Glücksatlas“ gibt die Antwort.
Berlin: Deutsche wieder zufriedener, doch die Hauptstadt kämpft ums Glück
Deutschland ist wieder auf Glückskurs. Seit den Corona-Jahren hat die Lebenszufriedenheit im Land enorm zugenommen. Für Berlin gilt das aber nicht. Dem „Glücksatlas“ zufolge liegt das Bundesland bei 6,63 Punkten und damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 7,06.
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Regelmäßig versucht der „SKL Glücksatlas“ das Glück der Deutschen zu messen. Auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (vollkommen zufrieden) bewerten die Befragten ihre Zufriedenheit. Das glücklichste Bundesland ist demnach Hamburg mit einem Glücksindex von 7,38. Dahinter folgen Bayern und Schleswig-Holstein. Berlin ist weit abgeschlagen und belegt vor Mecklenburg-Vorpommern den vorletzten Platz.
Zufriedenheit in Brandenburg weitaus größer als in Berlin
Doch woran kann das liegen? Seit 2019 stagniert die Zufriedenheit der Berliner. Die Probleme sehen die Forscher besonders in den Bereichen Arbeit und Einkommen. „Die hohen Lebenshaltungskosten, insbesondere die Mietpreise, belasten die Einkommenszufriedenheit der Berliner stark“, heißt es im Länderbericht. Im Bereich Gesundheit sieht es etwas besser aus. Wahrscheinlich begründet durch die hohe Ärztedichte liegt die Zufriedenheit hier bei 7,13.
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Brandenburg schneidet im Vergleich zu Berlin gut ab und belegt mit 6,99 Glückspunkten immerhin Platz 10. Forschende vermuten hier einen Zusammenhang zum Zuzug junger Menschen in den Speckgürtel Berlins, da bei denen die Zufriedenheit größer ist. Der Rest von Brandenburg habe aber auch mit Überalterung, Wegzug und schlechter Infrastruktur zu kämpfen.
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Für die Umfrage wurden von Juli 2023 bis Juni 2024 insgesamt 12.452 Menschen ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2024 insgesamt 3161 Bürger ab 16 Jahren befragt. Das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragte 2000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren zu Ost-West-Unterschieden. (mit dpa)