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Berlin: Nach Ermordung von Jamshid Sharmahd – harte Vorwürfe gegen Polizei

Die Nachricht der Tötung von Jamshid Sharmahd löste auch in Berlin Betroffenheit aus. Vor der iranischen Botschaft kam es zum Eklat.

Berlin Jamshid Sharmahd
© IMAGO/Future Image

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Aktivistinnen und Aktivisten haben immer gewarnt: Das iranische Mullah-Regime wird den deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd töten. Am Montag (28. Oktober) vollzogen Henker des Regimes die Hinrichtung.

Die Ermordung des Unternehmers löste vielerorts großes Entsetzen aus – auch in Berlin. Noch am Montagabend fanden sich einige Menschen vor der Botschaft der Islamischen Republik in der Podbielskiallee im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Dort kam es zu einem Eklat mit einem Polizisten.

Berlin: Trauer vor Irans Botschaft

Jamshid Sharmahd wurde im März 2020 auf einer Geschäftsreise von der Islamischen Republik Iran verschleppt, als er einen Zwischenstopp in Dubai machte. Seither saß er im Iran in Haft, lange Zeit ohne die Möglichkeit, mit seiner Familie zu kommunizieren. Im Januar 2023 wurde er dann zum Tode verurteilt. Das vermeintliche Vergehen, das ihm vorgeworfen wurde: „Verdorbenheit auf Erden“.

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Ein Vorwurf, der recht unkonkret ist, und vielen Systemkritikern gemacht wird. Konkret beschuldigte ihn das Regime, im Jahr 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee beteiligt gewesen zu sein. Der Prozess verstieß dabei gegen rechtstaatliche Standards. Auch deshalb sprechen Angehörige und Aktivisten von einer Ermordung.

Trauer um Jamshid Sharmahd

Als die Nachricht des vollstreckten Todesurteils nun am Montagabend die Runde machte, fanden sich einige Menschen vor der Botschaft der Islamischen Republik in Berlin ein. Darunter war neben den Menschenrechtsaktivistinnen Düzen Tekkal und Daniela Sepehri auch die Berliner Filmemacherin Minu Barati. Sie legte vor der Botschaft eine Rose für den getöteten Sharmahd ab – dann soll es zum Eklat gekommen sein.

Eine Gruppe Aktivisten um Minu Barati, Düzen Tekkal und Daniela Sepehri demonstrieren vor der Botschaft der Islamischen Republik Iran. Credit: IMAGO/Future Image

Sie beschrieb in ihrer Instagram-Story, dass sie für das Ablegen der Blume „von einem deutschen Polizisten angebrüllt“ worden sei. Zudem habe der Polizist ihr erklären wollen, dass es verboten sei, das Haus der Botschaft zu fotografieren.

Polizei stellt Situation anders dar

Auf Nachfrage von BERLIN LIVE bestätigte die Berliner Polizei den Vorfall, stellte ihn jedoch anders dar. Ein Sprecher erklärte, ein Mitarbeiter des Objektschutzes der Berliner Polizei habe die Frau lediglich nach dem Ablagegrund gefragt. Sie habe geantwortet und sei dann gegangen. Die Rose sei vor der Botschaft liegen gelassen worden.


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Zudem erklärte die Polizei, dass es nicht grundsätzlich verboten sei, Botschaften zu fotografieren. Nur wenn es „begründete Anhaltspunkte“ für Ausspähversuche gebe, könnten Maßnahmen getroffen werden. Diese habe die Polizei hier aber nicht gesehen. Ohnehin sei nach Angabe des Sprechers kein Fotografieren festgestellt worden.