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Berlin: Jüdische Gemeinde attackiert SPD-Landeschef Saleh – „Müssen Zusammenarbeit beenden“

Die Synagoge am Fraenkelufer ist für Raed Saleh seit Anfang an ein Herzensprojekt. Doch ob die Zusammenarbeit für ihn weiter geht? Unklar.

Berlin
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur, IMAGO/Winfried Rothermel

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Die Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg ist nur eine von vielen Synagogen, die durch die NS-Herrschaft weitestgehend zerstört worden ist. Ein erster Schlag gegen das Gebäude erfolgte während der Novemberpogrome am 9. und 10 November 1938. Den zweiten erfuhr sie dann während des Zweiten Weltkriegs. 1959 musste das Hauptgebäude abgerissen werden. Heute steht nur noch der Seitenflügel.

Nun soll sie wieder aufgebaut werden. Vorangetrieben hat das von Anfang an SPD-Landeschef Raed Saleh. Die sei laut dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, zwar löblich, aber nicht genug. In einem Gastbeitrag im „Tagesspiegel“ prangert er ihn öffentlich an und fordert einen weitreichenden Schritt von Saleh.

Schwer enttäuscht von Berliner SPD-Politiker

Doch warum diese plötzliche Kehrtwende? Joffe fehlt die eindeutige Verurteilung des Angriffes der islamistischen Hamas auf Israel Anfang Oktober durch den SPD-Politiker. Entrüstet schreibt er: „Man kann nicht die von den Nazis ermordeten Juden durch den Wiederaufbau der Synagoge Fraenkelufer ehren, wenn man zugleich zu den von den Islamisten ermordeten Juden schweigt.“ Das zu tolerieren, wäre aus seiner Sicht unaufrichtig, führt er aus.


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In dem Artikel erinnert Joffe an die Gräueltaten der Terrororganisation, bei denen rund 1.200 Israelis getötet wurden. Zugleich schreibt er vorwurfsvoll: „Und wie reagierst Du, Raed, darauf? Mit ohrenbetäubendem Schweigen – und das schon seit neun Wochen!“

Joffe fordert klare Konsequenzen

Die Enttäuschung aufseiten des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeine ist groß: „Nach den ersten Tagen Deines Schweigens hatte ich die Hoffnung, Du würdest nach passenden Worten suchen. Mittlerweile weiß ich, dass Du Dich entschieden hast, die Worte „Terror“, „Hamas“ und „Verurteilung“ nicht in den Mund zu nehmen.“


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Für Joffe gibt es daher nur eine Lösung: „Schweren Herzens teile ich Dir daher mit, dass die Jüdische Gemeinde die Zusammenarbeit mit Dir bezüglich des Wiederaufbaus der Synagoge wird beenden müssen.“ Ob und wie Saleh darauf reagiert, ist bisher nicht bekannt. (mit dpa)