In Berlin gibt es mit den Justizvollzugsanstalten in Tegel und Moabit gleich zwei der größten deutschen Gefängnisse. In beiden ist Platz für mehr als 800 Häftlinge. Insgesamt sitzen in Berlin aktuell rund 3.550 Menschen eine Freiheitsstrafe ab.
Doch diese Zahl soll sich jetzt bald schlagartig ändern, denn Berlin hat sich fünf Wochen vor Weihnachten dazu entschieden, mehrere Gefangene auf freien Fuß zu lassen.
Berlin: So viele Gefangene kommen jetzt auf freiem Fuß!
In Berlin werden jetzt Straftäter vorzeitig aus der Haft entlassen. Grund hierfür ist die sogenannte Weihnachtsamnestie. Eine Tradition in vielen christlich geprägten Ländern, bei der Strafgefangene aus Anlass des Weihnachtsfestes vorzeitig entlassen werden. Dies ermöglich ihnen, die Feiertage im Kreise ihrer Familien zu verbringen und soll bei der Wiedereingliederung helfen.
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Nach derzeitigem Stand profitieren in diesem Jahr insgesamt 97 Gefangene von der Regelung. Das teilte die Senatsjustizverwaltung am Mittwoch (20. November) mit. Das sind in etwa genauso viele wie im Vorjahr (99).
Die Voraussetzungen sind streng
Doch nicht alle Gefangene kommen für eine vorzeitige Entlassung infrage. Die Voraussetzungen sind streng. Nur wer in der Haft nicht negativ aufgefallen ist und keine langjährige Haftstrafe verbüßt kann eventuell hiermit rechnen.
Außerdem muss gesichert sein, dass sie ein Dach über dem Kopf haben – und selbst einverstanden sind. In Berlin betrifft diese Regelung vor allem Häftlinge, die ohnehin zwischen dem 14. November und dem 3. Januar 2025 freigekommen wären.
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Nach Justizangaben sitzt ein Großteil der insgesamt 48 Straftäter in der Vollzugsanstalt Plötzensee im Stadtteil Charlottenburg. 15 Betroffene sitzen in der Berliner Haftanstalt Heidering ein, die auf Brandenburger Gebiet liegt. In neun Fällen handelt es sich um Frauen. Fast alle Bundesländer lassen regelmäßig Gefangene vor Weihnachten frei.