Berlin hat mehrere Justizvollzugsanstalten – unter anderem auch eine Anstalt für den offenen Vollzug, die JVA Hakenfelde. Dort kommt seit Herbst 2024 beispielsweise auch TV-Regisseur und „4 Blocks“-Star Kida Khodr Ramadan unter.
Das Gebäude, das nach außen hin kaum einem Gefängnis ähnelt, passt zwar ins Bild der umliegenden Wohnsiedlung – dennoch sorgt die Einrichtung bei den Anwohnern in der Gegend offenbar für reichlich Ärger. Insbesondere aufgrund ihrer Insassen…
Berliner JVA-Gefangene lassen Anwohner toben
Wie ein aufgebrachter Anwohner gegenüber BERLIN LIVE schilderte, gebe es rund um den Knast einen regelrechten Kampf um Parkplätze. Der Lichtwarkweg, eine kleine ungepflasterte Straße neben der JVA, werde dabei offenbar besonders gerne zugeparkt – und zwar von den Häftlingen selbst. Diese würden regelmäßig mit ihren Luxusautos in den späten Abendstunden ankommen und zusätzlich für Lärm sorgen, indem sie laut Musik hören oder noch telefonieren, bevor es zurück in die Zelle geht.
Für den Anwohner, der sich an unsere Redaktion gewandt hat, „eine Zumutung“: Immerhin würde es lediglich acht Fahrzeuge von Anwohnern in der ruhigen Straße geben – über Nacht kommen seiner Aussage nach durch die Häftlinge jedoch 20 weitere Autos hinzu. Doch kommen die Gefangenen tatsächlich mit ihren eigenen Pkws an und ist das zu so später Stunde überhaupt möglich? BERLIN LIVE hat bei der JVA Hakenfelde nachgehakt.
Berliner JVA-Sprecherin klärt auf
Da es sich um eine Anstalt des offenen Vollzugs handelt, „können Gefangene durch den sogenannten Freigang einer regelmäßigen Beschäftigung außerhalb der Anstalt nachgehen“. Wie die Sprecherin betonte, sei eine Fahrt mit dem eigenen Auto aber nur „geeigneten Gefangenen im Rahmen der Wahrnehmung ihrer Vollzugslockerungen“ gestattet. Der Großteil kehre allerdings vor Eintritt der Nachtruhe um 22 Uhr zurück.
„Gefangene, die einer Tätigkeit in Schicht- und Nachtarbeit nachkommen, kann es aber auch gestattet sein, dass diese erst nach Beginn der Nachtruhe in die JVA zurückkehren“, so die Sprecherin. Die Konsequenzen für das Zuspätkommen würden individuell ausgehandelt werden. Über einen eigenen Parkplatz verfüge die Anstalt jedoch nicht – somit sind sowohl die Häftlinge als auch die Bediensteten auf die Nutzung der freien Plätze im öffentlichen Raum angewiesen.
Vergangener Fall konnte nicht geklärt werden
Von dem Ärger des Anwohners habe die JVA Hakenfelde nichts mitbekommen. „In jüngster Zeit kam es im weitesten Sinne zu einer Beschwerde eines Anwohners, die den Bediensteten der hiesigen JVA eher beiläufig mitgeteilt wurde“, verriet die Sprecherin gegenüber BERLIN LIVE. Dabei soll es sich um ein parkendes Fahrzeug gehandelt haben, das die Durchfahrt verengt habe.
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„Ob dieses Fahrzeug tatsächlich einem Gefangenen gehörte, konnte weiter nicht festgestellt werden, weil es sich zum Zeitpunkt der Beschwerde nicht mehr dort befand“, erklärte die Sprecherin weiter. Ähnliche Vorkommnisse soll es in Zukunft aber ohnehin nicht geben, denn: „Selbstverständlich ist, dass sich Strafgefangene – wie alle Verkehrsteilnehmer – an die entsprechenden Regeln zu halten habe.“ Bleibt zu hoffen, dass jeder ein passendes Plätzchen in der Straße findet – ganz egal ob Anwohner oder Häftling.