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Berlin: Illegales Kampfsport-Training – Bezirk will härter gegen Rechtsextreme vorgehen

Jahrelang konnte eine rechtsextreme Partei hier auf öffentlichen Spielplätzen und Sportanlagen trainieren. Ist damit bald endlich Schluss?

u00a9 IMAGO / Mu00fcller-Stauffenberg

Steinmeier: Demonstrationen gegen Rechts "machen uns allen Mut"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Deutschland begrüßt. "Diese Menschen machen uns allen Mut", sagte Steinmeier in einer Videobotschaft. "Sie verteidigen unsere Republik und unser Grundgesetz gegen seine Feinde."

Die Ergebnisse der Europawahl haben Deutschland in Schock versetzt. Offensichtlich rückt das Land nach weiter nach rechts. Das macht sich auch in der Hauptstadt bemerkbar. Doch rechte Gruppierungen gibt es in Berlin nicht erst seit gestern.

In einem Berliner Bezirk konnten Rechtsextreme jahrelang ihr Kampfsport-Training auf einem öffentlichen Sportplatz durchführen. Damit soll jetzt endlich Schluss sein.

Berlin: Rechtsextreme trainierten jahrelang auf Pankows Spielplätzen

Bisher hatte die rechtsextreme Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ ungestört Spielplätze und Sportanlagen des Bezirks Pankow, so auch das Kissingenstadion, für ihr Kampfsport-Training nutzen können. Und das „nicht zum ersten Mal“. Damit konfrontierte die Linkspartei das Bezirksamt jetzt in einer Anfrage.

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Vier Vorfälle, in denen rechtsextreme Gruppen Sportstätten in Pankow genutzt hätten, seien dem Bezirksamt bisher bekannt, wie der zuständige Bezirksrat Jörn Pasternack (CDU) nach Informationen des „Tagesspiegels“ mitteilte. Dabei handele es sich um einen Fall 2020 auf dem Panke-Sportplatz in Buch, 2021 in der Sportanlage Rennbahnstraße sowie im Jahr 2023 und in diesem Jahr im Kissingenstadion. Pasternack betonte aber auch: „Alle Nutzungen fanden ohne Genehmigungen statt.“

Kampfsport-Training von Rechtsextremen – So will Pankow dagegen vorgehen

Damit es dazu in Zukunft nicht mehr kommt, will der Bezirk verschärfter gegen Rechtsextremisten in den öffentlichen Einrichtungen vorgehen. So sei das Sportplatzpersonal dazu angewiesen, rechtsextremen Gruppen den Zugang zu den Anlagen zu verwehren und sie den Sportstätten zu verweisen.

Auch soll die Haus- und Nutzungsordnung für öffentliche Sportanlagen im Bezirk verschärft, so angepasst werden, „dass weitere rechtliche Schritte eingeleitet werden können“, wie zum Beispiel das Erteilen von Hausverboten.


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Der Linkspartei geht das nicht weit genug. Sie kritisiert, dass das Bezirksamt „schon vor Monaten auf Schulungsmaßnahmen“ für die Platzwärter, Nähe zu den Polizeiwachen in der Umgebung und Hausordnungsänderungen verwiesen habe. Passiert sei aber nichts. Auch Schutzmöglichkeiten für Anwohner und Sportler vermisse sie in der Ankündigung.