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Berlin: Kein Geld – Kassenärzte schränken Leistungen ein

Einen Arzttermin in Berlin zu bekommen, ist oftmals gar nicht so leicht. Doch bald wird es noch schwerer – die Leistungen werden limitiert.

Berlin
© IMAGO/Christian Ohde

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Berlin einen Arzttermin braucht, muss mitunter einiges an Geduld mitbringen. Viele Praxen sind überfüllt und kämpfen mit der großen Anzahl an Patienten, die tagtäglich zur Behandlung erscheinen.

Doch wer nun gedacht hat, dass die Zukunft der medizinischen Versorgung innerhalb der Hauptstadt rosiger aussieht, der irrt. Die Leistungen der Kassenärzte werden ab 2024 limitiert. Das hat Folgen.

Kassenärztliche Vereinigung Berlin mit Hiobsbotschaft

Es ist ein Paukenschlag, den die Kassenärztliche Vereinigung Berlin am vergangenen Freitag (24.11.) verkündet hat: Wie die Berliner Morgenpost berichtet, reduzieren die Kassenärzte ihr Angebot ab dem 1. Januar 2024. Weniger Behandlungstermine stehen dann für die Berliner Bürger zur Verfügung. Insgesamt sind 10 Prozent weniger Behandlungsfälle angedacht.

Der Grund für diese gravierenden Einschränkungen ist ein Konflikt, bei dem es um Leistungsabrechnungen und Honorare geht. Schon seit geraumer Zeit gibt es Beschwerden von der Seite der Ärzte. Sie monieren, dass sie für einen Teil ihrer Arbeit keine monetäre Entschädigung erhalten. Bald behandeln die Ärzte also weniger Patienten, bekommen pro behandelter Person aber mehr Geld.


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Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin erläutert die neue Entwicklung: „Vereinfacht dargestellt werden die Praxen ab Januar nur noch so viele Patientinnen und Patienten medizinisch versorgen und die Behandlungen abrechnen, wie sie von den Krankenkassen auch bezahlt bekommen“. Bereits seit 20 Jahren würden die Ärzte mehr leisten, als mit den Krankenkassen ausgemacht.

Kassenärztliche Vereinigung gibt Schuld ab

Die Vertreterversammlung und der Vorstand der KV Berlin erklären weiter, dass die Schuld der Leistungskürzungen nicht bei ihnen zu suchen sei. „Wir wollen mit diesem Schritt der Politik und den Krankenkassen klarmachen, dass etwas passieren muss, damit die ambulante Versorgung nicht an die Wand gefahren wird.“

Schon jetzt sieht die Lage an einigen Stellen düster aus. In den Bezirken Lichtenberg, Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf müssen Patienten bald mit einer Unterversorgung rechnen. Aber auch generell werden laut Vorhersage immer mehr Arztpraxen aussterben, was nicht zuletzt am hohen Alter vieler Hausärzte liegt.


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Der Kampf um einen Arzttermin könnte in der Hauptstadt also bald zur Sisyphusarbeit werden. Es lohnt sich dann wohl noch mehr, vorausschauend zu sein und langfristig zu planen.