Keine freien Kitaplätze, zu wenige Erzieher und keine Besserung in Sicht – die Kindergärten in Berlin stecken schon lange in einer Krise. Ein runder Tisch mit Erziehern (vertreten durch Verdi und GEW), Politik und Kindergärten im November sollte Abhilfe schaffen.
Jetzt haben die Kindergärten City aktuelle Zahlen vorgelegt. Für Verdi nicht genug. Die Gewerkschaft kündigt weitere Schritte an.
Berlin: So schlecht steht es wirklich um die Hauptstadt-Kitas
Wer in Berlin ein Kind im Kita-Alter hat, hat es wahrscheinlich schon selbst erlebt: Die Situation ist dramatisch. Schnell einen Kindergarten-Platz zu ergattern, ist fast unmöglich. Viel zu viele Kinder kommen auf zu wenige Erzieher. Wie akut die Lage wirklich ist, soll der Personalschlüssel bzw. Fachkraft-Kind-Schlüssel zeigen. Der gibt an, wie viele Kinder in einer Kita auf eine Fachkraft fallen dürfen. Laut Kita-Fördergesetz liegt er in Berlin aktuell bei 1:5,1.
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Seit Mitte November haben die Kindergärten City Daten aus ihren 58 Kitas in Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte erhoben. Demnach ist der Schlüssel in einem Großteil der Kitas erfüllt. „In der Kalenderwoche 47 des vergangenen Jahres betreute bei Kindergärten City eine Fachkraft im U3-Bereich im Durchschnitt 4,4 Kinder, im Ü3-Bereich waren es im Mittel 7,12 Kinder pro Fachkraft.
Die Personalsituation entsprach in dieser Woche also im U3-Bereich in 94 Prozent der Kitas und im Ü3-Bereich in 82 Prozent der Kitas den gesetzlichen Vorgaben“, heißt es in der Mitteilung.
Verdi schlägt Alarm – „flächendeckend unterschritten“
Doch die Realität sieht laut Verdi anders aus. Bereits 2024 haben sie eine eigene Umfrage mit über 3.000 Eltern und pädagogischen Fachkräften durchgeführt: „Die Personalschlüssel, die im Kita-Fördergesetz als Grundlage für die Personalbemessung erwähnt werden, werden flächendeckend durch die tatsächliche Fachkraft-Kind-Relation vor Ort unterschritten“, so Verdi.
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Am 17. Februar will die Gewerkschaft die Ergebnisse der Auswertung an die Senatsverwaltung für Bildung übergeben. Im Rahmen des Runden Tischs fordert sie außerdem eine Erhebung der realen Situation der Kitas vor Ort. Der nächste Runde Tisch soll am 18. Februar stattfinden.