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Berlin: Kita-Zoff geht weiter – keine Lösung und heftige Vorwürfe

Seit Monaten fordern Berliner Erzieher bessere Arbeitsbedingungen von den Eigenbetrieben des Landes. Doch die wollen gar nicht verhandeln.

© IMAGO/Bernd Friedel

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Lange schon schwelt der Streit zwischen den Erziehern und den Kita-Eigenbetrieben des Landes Berlin. Immer wieder sahen sich die Mitarbeitenden gezwungen, ihre Arbeit für einen oder sogar mehrere Tage niederzulegen. Sie fordern unter anderem Entlastungen, einen neuen Mindestpersonalschlüssel und Regeln zum Gesundheitsschutz.

Nicht nur von den Kita-Betrieben, sondern auch vom Berliner Senat gab es an den Streiks immer wieder Kritik. Denn der sieht sich nicht zuständig, verweist auf den Tarifvertrag der Länder. Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sprach gar von „Sinnlosstreiks“ und brachte die Erzieher gegen sich auf. Nun dürfte eine weitere Eskalationsstufe erreicht sein.

Berlin: Kita-Zoff in der nächsten Runde

Grund dafür ist ein Gespräch zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Kita-Eigenbetrieben über Notdienstvereinbarungen an Streiktagen. Dieses sei nach Angaben beider Seiten am Dienstag (24. September) ergebnislos zu Ende gegangen.

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Die Kita-Betriebe hatten angestrebt, trotz Streiks eine Betreuungsquote von 80 Prozent in den kommunalen Kitas sicherzustellen. Dabei sollten alle Standorte geöffnet bleiben. Nach Angaben der Kita-Betriebe sei man selbst verhandlungsbereit gewesen, die Gewerkschaft Verdi hätte hingegen auf einer Betreuungsquote von 10 Prozent und einer Öffnung nur weniger Standorte beharrt.

Verdi: Grundgesetz gilt auch für Pädagogen

Verdi bestätigt in einer Mitteilung die Forderung der Eigenbetriebe von einer Betreuungsquote von „70-80%“ – und übt scharfe Kritik. „Was der Senat da fordert, ist keine Notdienstvereinbarung, sondern eine Einschränkung des Streikrechts durch die Hintertür“, sagte Verdi-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann. „Der Senat sollte sich klar machen, dass das Grundgesetz auch für pädagogische Fachkräfte gilt.“


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Die Gewerkschaft forderte den Senat auf, endlich in die Verhandlungen mit den Erzieherinnen und Erziehern einzusteigen. Die Versuche, die Streiks zu verhindern, nannte sie „fadenscheinige Tricks“. Im Streit rund um die Arbeitsbedingungen der Berliner Erzieherinnen und Erzieher scheint auch angesichts der Schärfe der Mitteilungen die nächste Eskalationsstufe erreicht.