Es ist eine Entwicklung, die sich schon seit Jahren abzeichnet, die jetzt aber einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht: der Lehrermangel in Berlin durch Kündigungen. Den Schulen der Hauptstadt gehen die Lehrer aus, bei steigendem Bedarf.
Ein echtes Dilemma, für das es verschiedene Ursachen gibt. Vielversprechende Lösungen hingegen scheinen eher fern.
Berlin: So viele Lehrer kündigten im letzten Schuljahr
2.573 Lehrkräfte kehrten Berlin im letzten Schuljahr den Rücken. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Bildung auf eine Anfrage des Grünen-Politikers Louis Krüger hervor. Diese legt zudem offen: Rund 950 Lehrer kündigten und schlossen Auflösungsverträge.
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Zur Einordnung: 2004 hatte der Wert noch bei 80 gelegen. In den letzten Jahren stieg er aber immer weiter an. Grund dafür ist unter anderem der Umstand, dass Verbeamtungen von 2004 bis 2022 aus politischen Gründen ausgesetzt wurden und stattdessen eingesetzte Angestelltenverhältnisse einfacher zu kündigen sind.
Das sind Gründe für eine Zunahme der Kündigungen
Zu den konkreten Gründen für Kündigungen durch Lehrkräfte erklärte die zuständige Senatsverwaltung: „Zu den Gründen können wir nur aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen treffen, da wir aus rechtlichen Gründen von den Personen keine umfassenden Darlegungen einfordern dürfen.“
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Es komme demnach beispielsweise vor, dass Lehrer kündigen, weil sie mit ihrem Partner in ein anderes Bundesland ziehen. Als weitere Gründe werden die deutliche Verjüngung der Kollegien genannt, welche Entscheidungen zu ihrem Wohnort überdenken und sich neu orientieren würden, sowie der Umstand, dass junge Leute sich während des Berufslebens seltener als früher nur an einen Arbeitgeber binden wollen.
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Berlin muss dem entgegenwirken und seine Lehrer versuchen zu halten. Die Wiedereinführung der Verbeamtung trägt bislang noch nicht wirklich Früchte, die Verpflichtung von Referendaren zu mehr Stunden hingegen schon. Der enorme Lehrkräftemangel kann dadurch aber nicht ausgeglichen werden. Es müssen neue Lösungen her, und zwar schnell, denn ansonsten spitzt sich die Situation in den Schulen der Hauptstadt weiter zu.