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Berliner Lehrerin wagt mutigen Schritt – und es fruchtet

Celina Lange arbeitet neben ihrem Studium bereits als Lehrerin an einer Grundschule. Dort startete sie einen spannenden Versuch.

Berlin
© IMAGO/ingimage

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Celina Lange und ihre Hündin Sunny sind unzertrennlich. Wieso also den Vierbeiner nicht einfach mit zur Arbeit nehmen? Bei der angehenden Grundschullehrerin ist das allerdings etwas anderes – ihren tierischen Begleiter kann sie nicht einfach mit in den Unterricht in Berlin nehmen.

Doch es würde durchaus Sinn machen. Gesagt, getan: Celina Lange ließ sich nicht einschüchtern, sondern erzog Sunny zum Schulhund. Mit BERLIN LIVE sprach die Pädagogin nun offen über ihre Erfahrung, den einen oder anderen Shitstorm sowie die Zukunft in der Schule.

Berliner Pädagogin bringt Haustier mit zur Schule

„An den ersten Tagen saßen alle Kinder pünktlich auf ihren Plätzen und waren mucksmäuschenstill“, erinnerte sich die Lehrerin zurück. Sie selbst sei aber auch super-aufgeregt gewesen. Allerdings habe die Vorfreude überwogen, dass Sunny den Kids tatkräftig zur Seite stehen kann. „Hunde arbeiten schon in vielen Berufsfeldern – bei der Polizei oder auch im Seniorenheim. Hunde sind angstlösend, reduzieren den Stress oder können auch zur Leseförderung eingesetzt werden“, erklärte Lange.

Berlin
Celina Lange mit ihrer Hündin Sunny. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

Letzteres setzte die 23-Jährige auch prompt in ihrem Unterricht um. „Ein Hund verurteilt dich ja nicht, wenn du nicht flüssig lesen kannst. Er hört dir einfach zu. Und in diesem Fall lesen auch die Kinder viel lieber ihm was vor“, erläuterte die Lehramtsstudentin weiter. Damit in der Schule jedoch alles reibungslos klappt, hat es selbstverständlich auch etwas Vorbereitung gebraucht.

Vorhaben klappt – aber nur dank klarer Regeln

„Wir haben viel Ecken-Training gemacht, dass sie auf ihrem Platz bleibt und die Schule als Ort der Ruhe verknüpft und nicht als Ort für Party“, betonte Celina Lange. Sunny sei ohnehin sehr stressresistent, standhaft und könne gut mit Lärm umgehen. Aber: „Man schafft es eben nicht immer – mal ist Gewusel oder ein Stuhl fällt um!“ Doch das gehört nun mal zur Arbeit mit dazu.

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„Sunny hat, wenn wir in die Schule gehen, auch Arbeitskleidung – ein spezielles Geschirr, eine Leine und auch ein Halstuch. Das hat sie nur in der Schule an. Damit verbindet sie dann eben ihre Arbeit und kann es abtrennen“, verriet die Lehrerin. Doch auch mit den Schülerinnen und Schülern wurden im Vorfeld Regeln aufgestellt, die es im Umgang mit dem Tier zu beachten gibt.

Berliner Lehrerin sieht erste Erfolge

Und der Versuch fruchtet. „Ich hätte jetzt nicht auf Krampf versucht, Sunny zum Schulhund zu machen. Aber sie hat sich so gut geschlagen, dass sie jetzt immer mitkommt“, stellte Celina Lange klar. Das freut sowohl Frauchen als auch die Kinder. Besonders beeindruckend: Die junge Lehrerin brachte der Hündin den Schulalltag und alles drum herum komplett selbst bei – ohne jegliche Schulhund-Ausbildung.

In Berlin und Brandenburg durchaus legitim. „Ich würde mir wünschen, dass das Gerücht, dass man eine Ausbildung braucht oder ein Schulhund mit viel Papierkram verbunden ist, nicht weiter besteht – weil das ist einfach nicht der Fall“, betonte Celina Lange. Die Offenheit der Schulleitung müsse allerdings gegeben sein.


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Und was spricht denn schon dagegen? Sunny ist jedenfalls das beste Beispiel für eine gelungene Einführung eines Schulhundes. Nur eine Sache wäre da noch: „Wenn Kinder verrückte Mützen aufhaben mit großen Bommeln oder so, dann knurrt sie manchmal.“ Doch dieser Fall dürfte sich spätestens mit dem Beginn des Frühlings auch wieder legen.