Es ist der Albtraum aller Eltern. Das eigene Kind verschwindet und man weiß nicht, wo es ist. Ein schlimmes Schicksal, das jeden Tag allerdings zahlreiche Mütter und Väter erleben.
Am Dienstag, dem 2. Juli, musste auch eine Mutter in Berlin-Hellersdorf feststellen, dass ihre Tochter verschwunden ist. Dann folgten qualvolle Tage des Wartens und der ewigen Suche, bis die Verschwundene am Donnerstag, dem 4. Juli, schließlich befreiten werden konnte – aus den Fängen eines Mannes, gegen den ein Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen läuft.
Berlin: Das war passiert
Dieser Tag hätte ein ganz normaler im Leben einer 13-Jährigen und ihrer Mutter werden können. Doch am Ende dürfte es der Beginn von den wohl schlimmsten Stunden im Leben der beiden gewesen sein. Und schuld daran ist ein 40-jähriger Mann. Er lockte das Mädchen nämlich zu sich.
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Aufgefallen ist das, nachdem die 13-Jährige nicht in der Schule erschienen war. Ihre Mutter soll daraufhin herausgefunden haben, dass sie in Kontakt mit dem besagten Mann gestanden haben soll, berichtet die „BZ“. Es begann eine Suche – auf die auch der ehemalige Berliner Box-Weltmeister Stefan Lutter aufmerksam wurde.
So gelang es, das Mädchen zu befreien
Er zögerte nicht und half sofort dabei, herauszufinden, wo das Mädchen ist. Gemeinsam mit privaten Ermittlern startete er eine Suchaktion bei Social Media. Diese ergab zahlreiche Hinweise. Alles entscheidend dürfte am Ende aber die Telefonnummer des 40-jährigen Mannes gewesen sein.
Diese fanden Lutter und die Ermittler heraus und nahmen Kontakt mit dem Sexualtäter auf. Unter einem Vorwand gelang es ihnen am Donnerstagabend, den Mann und das verschwundene Mädchen in die Nähe eines Supermarkts in Berlin-Friedrichsfelde zu locken.
Mann wurde Facharzt übergeben
Dort verwickelte der ehemalige Boxer den Mann in ein Gespräch, während seine Verlobte die 13-Jährige in Sicherheit brachte und die Polizei alarmierte. Die Beamten nahmen den Mann nach „BZ“-Informationen kurzzeitig fest. Er soll betrunken gewesen sein und in Chats Suizidgedanken geäußert haben, weshalb er in die Hände eines Facharztes übergeben wurde.
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Da er das Mädchen zum Sex gezwungen haben soll, erwartet ihn jetzt ein weiteres Verfahren. Das LKA ermittelt.
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.