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Berlin-Marathon: Aus Angst vor aggressiven Autofahrern – das gab es noch nie

An diesem Wochenende (28. & 29. September) steht der Marathon in Berlin an. Mit einer weitreichenden Änderung.

© IMAGO/Nordphoto

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Am Sonntag (29. September) steht der Berlin-Marathon an. Mit Tadese Takele, Ronald Korir, Tigist Ketema und Tadu Teshome sind wieder einmal absolute Spitzenathleten bei dem größten Lauf-Event der Hauptstadt dabei.

Doch nicht nur Profis und Hobbyläufer wollen die 42,195 Kilometer meistern, auch ein Rennrollstuhl- und Handbike-Rennen ist geplant, sowie Kinder-Läufe und ein 5-Kilometer-Rennen. Bereits am Samstag rollten die Inline-Skater auf der Marathon-Distanz durch Berlin – allerdings nicht auf der üblichen Strecke. Grund dafür sind unter anderem aggressive Autofahrer.

Berlin-Marathon: Inliner müssen Autos weichen

Denn eigentlich waren die Inline-Skater am Samstag immer auf der gleichen Stecke wie die Läufer am Sonntag unterwegs. Doch in diesem Jahr ist das erstmals anders, wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet. Anstatt auch einmal durch halb Berlin zu rollern, fahren sie nur einen Rundkurs durch Mitte und Charlottenburg mit einer engen Wendeschleife im Wohngebiet.

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Der Veranstalter SSC begründet die Änderung mit immer weniger Teilnehmenden. In diesem Jahr waren nur noch rund 3.500 Inline-Skater gemeldet. Man habe so weniger Argumente, um für die umfangreichen Straßensperrungen zu argumentieren, teilte der Veranstalter der „Morgenpost“ mit.

Zudem sei es im vergangenen Jahr zu „sehr unschönen Szenen“ gekommen. Heißt konkret: Autofahrer feindeten Steckenposten immer wieder an, wenn diese sie darauf hinwiesen, dass das hier die Marathonstrecke sei und sie nicht einfach mit dem Auto darüber fahren durften.

Marathon-Veranstalter knickt ein

In diesem Jahr gibt der Veranstalter daher klein bei. Anstatt einmal durch Berlin zu fahren, mussten die Inline-Skater nun fünfmal einen Rundkurs fahren. Einigen Startern hätte das dem Bericht zufolge durchaus sauer aufgestoßen, abgesagt haben soll trotz der geringeren Attraktivität des Kurses allerdings niemand.


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Gewonnen hat den Inliner-Marathon übrigens der belgische Favorit Bart Swings (Olympischer Goldmedaillengewinner im Eisschnellauf). In einer Stunde und zwei Sekunden überquerte er die Ziellinie. Auf dem zweiten Platz landete der deutsche Skater Felix Rijhnen mit einer Zeit von 1:01:31.

Die Marathon-Strecke für die Läufer wurde beim Berlin-Marathon übrigens nicht geändert. Dann müssen die Autofahrer ein bisschen Geduld mitbringen. Es bleibt zu hoffen, dass sie ihre Emotionen im Griff haben.