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Berlin-Marzahn: Vater gesteht, seine Familie getötet zu haben und nennt unfassbares Motiv

Im November fand man in Berlin die Leichen einer Mutter (31) und ihrer Töchter (5 und 6). Vor Gericht gestand der Vater nun und gab Schreckliches preis.

© Sarah Fernandez/BERLIN LIVE

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Es war ein Fund, der in Berlin für Entsetzen und Betroffenheit sorgte. Am 3. November fand man in einer Wohnung in Marzahn die Leichen einer 31-jährigen Mutter und ihrer beiden fünf- und sechsjährigen Töchter. Schnell fiel der Verdacht auf den Partner und Vater der Getöteten – Matthias J. Dieser hatte Berlin zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen und befand sich auf der Flucht. Am 5. November nahm man ihn dann in seiner Heimat Heidelberg fest.

Nun begann am 13. März der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder. Der Andrang im Kriminalgericht in Moabit war groß – alle Plätze im Saal 500 gefüllt. Auch BERLIN LIVE war im Gerichtssaal. Zuerst wurde die Anklage samt schockierenden Details der Tat vom Oberstaatsanwalt Knispel vorgelesen. Man wirft dem Mann Mord vor – das Mordmerkmal soll Grausamkeit sein. Dann ließ der Angeklagte einen Brief von seiner Verteidigerin vorlesen und enthüllte in diesem Unfassbares.

Dreifach-Mord in Berlin-Marzahn? Angeklagter äußert sich zu schrecklichem Vorwurf

Der 37-jährige J. soll seine Lebensgefährtin und die beiden gemeinsamen Töchter mit einer Armbrust und einem Messer getötet haben. Aufgrund der Tatausführung geht die Staatsanwaltschaft von Mord aus – der Mann soll dabei besonders grausam vorgegangen sein. Bevor die Anklageschrift verlesen wurde, ging der Angeklagte nervös auf der Anklagebank hinter Glas auf und ab.


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Als dann der ganze Saal der Anklage lauscht, zeigt er keine Regung – schaut nur apathisch vor sich hin und hört doch zu. Denn als der Vorsitzende Richter Schertz den Angeklagten fragt, ob er verstehe, was ihm da vorgeworfen wird, antwortet er mit einem Ja. Er erklärt er wolle sich dazu äußern – seine Verteidigerin Bédé liest seinen Brief vor.

„Ich wollte sie beschützen“

„Ich habe die Tat begangen.“ Mit diesen Worten beginnt er seine Erklärung, wie es zu dieser schrecklichen Tat gekommen sei. Er habe seine Kinder sehr geliebt und sie beschützen wollen. Der „beängstigende Zustand dieser Welt“ hätten Angst und Panik in ihm ausgelöst. Die Armbrust hatte er sich im Vorfeld aus Gründen des Selbstschutzes gegen diese Welt zugelegt. Am 31. Oktober 2024 aber entschied er sich, sie als Waffe gegen seine eigene Familie zu verwenden. Er wisse nicht, warum, und habe keinen anderen Ausweg gesehen.

Am 13. März begann im Kriminalgericht in Berlin der Prozess gegen einen 31-jährigen Mann aus Marzahn, der seine Partnerin und die gemeinsamen Töchter grausam ermordet haben soll. Zu Beginn des Prozesses schützte er sich mit einem schwarzen Pulli über dem Kopf vor den Fotografen. Credit: Sarah Fernandez/BERLIN LIVE

In dem Brief finden sich auch Vorwürfe gegen die laut Anklageschrift zuerst getötete Mutter seiner Kinder. Sie habe die gemeinsamen Töchter nicht schützen wollen – man sei sich nicht mehr eins gewesen, was diese Welt für Gefahren für die Töchter mit sich bringe und er habe Angst gehabt, dass man ihm die Kinder nehme. „Die Welt hat mich persönlich unter Beschuss und keiner hilft. Alle haben es auf mich abgesehen. Es sollte schnell gehen – ich wollte nicht, dass sie leiden. Ich vermisse meine Kinder.“


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Danach beantragte seine Verteidigerin eine Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Einrichtung. Auch die anwesende Gutachterin Dr. Luther sieht eine „schwere psychische Erkrankung“, die behandlungspflichtig sei – was in der Berliner U-Haft, in der der Mann sich seit Mitte Dezember befindet – nicht möglich ist. Der Beschuldigte sei paranoid und gehöre in eine Psychiatrie, wo man ihn therapeutisch und medikamentös behandeln müsse.

Am 18. März wird die erste Zeugin verhört, eine Freundin der getöteten Mutter. Am 10. April soll bereits das Urteil fallen.