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Berlin: Mieter geschockt – Eigentümer schickt brutales Räumkommando

Vermeintliche Sicherheitsleute haben sich am Morgen vor einem Wohnhaus in Berlin Mitte für eine Räumung versammelt.

Berlin
© IMAGO/Jochen Eckel

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Dass der Wohnraum in Berlin knapp ist, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. Immer wieder kommt es vor, dass sich kilometerlange Schlangen vor Wohnungen bilden, die zur Besichtigung ausgeschrieben sind. Wer eine Unterkunft ergattern konnte, möchte diese natürlich keinesfalls einfach so wieder räumen müssen.

So dürfte es auch den Mietern in der Habersaathstraße 42-48 in Berlin-Mitte gehen. Am Mittwochmorgen (09.08) kam es dann allerdings plötzlich zu einem kuriosen Vorfall – die Wohnungen sollten geräumt werden. Und das auf brutale Art und Weise. Die Bewohner waren geschockt.

Männer in Schwarz greifen durch

Am Mittwochmorgen (09.08) tauchten rund 20 Männer in schwarzer Kleidung vor einem Wohnhaus in Berlin Mitte auf. Sie sollen einer „privaten Security“ angehören. Mit Zettel, die die Männer gegen 9 Uhr verteilt haben sollen, haben sie die Bewohner des Hauses über die kurz bevorstehende Räumung informiert. Im Haus leben Flüchtlinge aus der Ukraine, ehemalige Obdachlose und ungefähr 15 Altmieter mit bestehenden Mietversträgen.



Die Männer zerstörten laut Medienberichten Sanitäranlagen und Möbelstücke. Auch haben sie offenbar Fenster ausgebaut. Dann sollen sie die Bewohner des Hauses daran gehindert haben, die Wohnung wieder zu betreten. In einem formlosen Schreiben des Eigentümers „Arcadia Estates Habersaathstraße 40a-48 GmbH“, wurden sie aufgefordert, „das Objekt umgehend zu räumen und gegebenenfalls vorhandene Schlüssel an den Sicherheitsdienst herauszugeben“.

Rund 50 verständigte Aktivisten versammelten sich am Vormittag vor dem Wohnhaus in Berlin Mitte. „Die Räumung ist absolut illegal“, sagt Valentina Hauser, Sprecherin der Initiative Leerstand-hab-ich-Saath gegenüber der „TAZ“. „Für die Menschen hier wäre es eine Katastrophe, sie landen wieder auf der Straße.“ Auch die Berliner Polizei war vor Ort und sorgte letztendlich dafür, dass die Bewohner zurück in ihre Wohnungen konnten.

Berlin: Wer hat die Räumung veranlasst?

Seit über einem Jahr wird um die Immobilie gestritten. Der Eigentümer hat seit langem angekündigt, dass er das Haus abreißen möchte, damit er neue Wohnungen errichten kann. Seit Juli 2023 soll seine Abrissgenehmigung jedoch abgelaufen sein.


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Die Anwohner, denen der Zugang zu ihren Wohnungen versperrt wurde, vermuten, dass die Männer in Schwarz vom Eigentümer engagiert wurden, um das Haus zu räumen. Nachdem die vermeintlichen Sicherheitsleute auf sehr viel Widerstand stießen, sind sie gegen 12 Uhr plötzlich abgerückt. Ob die Männer tatsächlich für die Arcadia arbeitete, wollten sie vor Ort nicht sagen.