Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: 14.000 Parkplätze in Gefahr – Bezirk will jetzt „Grüne Gullys“ bauen

Das Bezirksamt Mitte hat eine neue Idee für die Berliner Innenstadt. Diese könnte jedoch auf Kosten zahlreicher Parkplätze umgesetzt werden.

Berlin
© IMAGO/imagebroker

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In der Berliner Innenstadt ist es oftmals eng und unübersichtlich. Auch Autofahrer kann der Großstadtdschungel Nerven kosten, so zum Beispiel bei der Suche nach einem Parkplatz.

Doch bald könnte dieses Unterfangen noch schwieriger werden. Ein Bezirk hat nun Pläne veröffentlicht, die zahlreiche Parkplätze verdrängen könnten.

Droht ein Parkplatz-Dilemma in Berlins Innenstadt?

Es ist der Kampf Parkplatz versus Wasser: Im Berliner Bezirk Mitte sind 60 Prozent der Gesamtfläche versiegelt. Dies bedeutet, dass sie mit Asphalt, Stein und Beton bedeckt sind. Doch Regenwasser kann so nicht aufgefangen werden, sogenannte „Grüne Gullys“ sollen Sickergruben schaffen, um mehr wertvolles Regenwasser sammeln zu können. Ungefähr 150.000 Quadratmeter stehen im Visier – auf Kosten von Parkplätzen.

Denn bei diesen „Grünen Gullys“, die im vollständigen Nebenstraßennetz bei allen geeigneten Gullys installiert werden sollen, müssen pro Gully 25 Quadratmeter im Umkreis entsiegelt werden. Dies kostet nicht nur 10.000 Euro, sondern ersetzt auch zwei Parkplätze. Insgesamt sollen circa 7.200 Gullys für diese Modifikation geeignet sein – demnach würden ungefähr 14.000 Parkplätze wegfallen. Eine große Menge.


Auch interessant: S-Bahn Berlin kündigt Neuerungen an – HIER gibt es endlich mehr Platz


Gegenüber dem „Tagesspiegel“ sprach die grüne Bezirksstadträtin Almut Neumann davon, dass „jeder Regentropfen zählt“. Nur die Hauptstraßen der Innenstadt seien nicht geeignet, zu viele Schadstoffe verhindern hier potentielle „Grüne Gullys“.

Es ist die einfachste Methode

Dass die neue Idee einfacher als eine klassische Entsiegelung umzusetzen ist, hat das Jahr 2023 gezeigt. Insgesamt wurden 5.000 Quadratmeter in Berlin-Mitte entsiegelt, über die Hälfte auf dem ehemaligen Kiesumschlagplatz am Hohenzollernkanal im Ortsteil Wedding. Doch solche großen Flächen stünden nun nicht mehr zur Verfügung.

Neben den drohenden Verlusten bei Parkplätzen steht aber noch ein weiteres Problem im Raum, das durch die Installation der „Grünen Gullys“ entstehen würde. Neumann räumte ein, dass durch das neue Vorhaben auf die „Berliner Stadtreinigung mehr Arbeit“ zukommt. Im Sinne des Klimawandels sei es aus ihrer Sicht aber dennoch wichtig, den Plan umzusetzen.


Mehr News aus Berlin:


Klimaschutz ist also ein wichtiger Punkt auf der Agenda des Bezirksamts Berlin-Mitte. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen den gewünschten Ertrag erzielen werden.