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Berlin: Große Flucht vor Elon Musk? „Die Einbrüche sind enorm“

Elon Musk stürzte die Debattenkultur im Netz mit einem Twitter-Kauf in eine tiefe Krise. Die wirkt sich auch auf Berlin aus.

Berlin
© IMAGO/ZUMA Wire

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter gekauft hat, ist die Plattform kaum noch wiederzuerkennen. Der Tech-Milliardär benannte sie in X um, entließ tausende Mitarbeiter und schaffte die Moderation hetzerischer Inhalte weitgehend ab. Seitdem wird kaum reguliert, was jemand auf dem Netzwerk schreibt oder kommentiert – was auch in Berlin viele Nutzer verstört.

Daher strömen zahllose von ihnen nun hin zu anderen Optionen wie Threads oder Bluesky. Neben Privatpersonen betrifft das unter anderem auch den Fußballverein Hertha BSC. Aber wie sieht es bei den Bezirken und der Senatsverwaltung aus? BERLIN LIVE hat nachgefragt.

Berlin: Einheitliche Regelung fehlt

Man beobachte die Entwicklung der sozialen Medien aufmerksam, erklärt der Sprecher der Berliner Senatskanzlei Michael Ginsburg. „Die Senatskanzlei nutzt bis auf Weiteres die Plattform X, weil​ über diese sehr schnell und reichweitenstark kommuniziert und informiert werden kann.“ Parallel baue man eine Präsenz bei Bluesky auf. Dort findet sich bereits ein Account des Regierenden Bürgermeisters.

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Eine einheitliche Regelung gebe es indes nicht. „Aufgrund von unterschiedlichen kommunikativen Anforderungen entscheiden die jeweiligen Senatsverwaltungen beziehungsweise die Bezirksämter selbst, welche Plattformen sie nutzen“, erläutert Ginsburg gegenüber BERLIN LIVE weiter.

Accounts kurz vor der Schließung?

Es scheint, als machten sich die Bezirke und die Senatsverwaltungen schon bereit dafür, X dauerhaft den Rücken zu kehren. „Das Bezirksamt Mitte verfolgt die Entwicklung auf X sehr kritisch und aufmerksam und behält sich vor, den X-Kanal zeitnah zu verlassen“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. Man prüfe derzeit verschiedene andere Kanäle, um mit den Bürgern in Kontakt zu bleiben.



Der Sprung vom untergehenden Schiff X scheint allerdings keine einfache Entscheidung zu sein. Schließlich haben sich auch die Ämter und Verwaltungen auf der Plattform über Jahre hinweg eine Followerschaft aufgebaut – die nun nicht ohne Weiteres überall hin mit umzieht. Allerdings: Viele sind ohnehin schon nicht mehr bei X, die Userzahlen sinken. „Die Einbrüche sind enorm“, erklärte eine Sprecherin des Berzirksamts Friedrichshain-Kreuzberg gegenüber BERLIN LIVE.