Ob Plötzensee, Schlachtensee, Wannsee oder Flughafensee – Berlin und Umgebung sind voll von Badeseen. Sobald die Sonne über der Hauptstadt scheint, strömen die Berliner an die Badestellen, um hier zu schwimmen und zu entspannen. Im Sommer bedeutet dies, dass die Gewässer und ihre Ufer gnadenlos überlaufen sind.
Jetzt wurde in Berlin-Wedding ein neues Gewässer aus dem Boden gestampft. Einen Namen hat der neuen See zwar schon – aber mit dem Baden könnte es schwierig werden.
Berlin: Neuer See im Wedding! Der Name ist Programm
Dass in Berlin ein neues Gewässer eröffnet wird, ist tatsächlich eher eine Seltenheit. Doch genau das ist jetzt im Wedding passiert. Am Montag (15. Juli) wurde hier ein neuer Naturraum vorgestellt – inklusive See, oder besser gesagt Teich. Denn das Gewässer ist nur 900 Quadratmeter groß.
Es klingt verrückt, aber den Teich hat es bis vor Kurzem noch gar nicht gegeben. Auch das Naturschutzgebiet drumherum wurde extra angelegt, damit Pflanzen und Tiere dort ungestört wachsen und leben können. Auch beim Namen ist man einen Sonderweg gegangen. Unter unzähligen Namensvorschlägen der Berlinerinnen und Berliner hatte der Bezirk drei ausgewählt und über diese in den sozialen Medien abstimmen lassen.
+++ Tierheim Berlin mit klarer Forderung – „Berlin muss einen besseren Weg gehen“ +++
Laut der „Berliner Morgenpost“ hat sich letztendlich der Name „Kleine Libelle“ durchgesetzt. Das passt mit Blick auf die vielzähligen Libellen, die schon jetzt über der Wasseroberfläche fliegen, besonders gut.
„Dieser Ort ist für die Tiere“
Sowohl im Teich als auch im 10.000 Quadratmeter großen Naturschutzgebiet tummeln sich sich schon zahlreiche Viecher. Nicht nur Libellen, auch Kaulquappen, Molche und Schnecken haben hier ein neues Zuhause gefunden. Unbefugte dürfen das Gelände, das extra durch einen Zaun geschützt wird, nicht betreten. Schwimmen im Teich ist strengstens verboten! „Dieser Ort hier ist mehr für die Tiere, als für Menschen“, bringt es Arne Besançon, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes in Mitte auf den Punkt.
Mehr Neues aus Berlin:
Bis 2009 wurden auf dem Gelände Baustoffe und Bauabfälle verladen. Anschließend entdeckte die Sprayer-Szene den Platz für sich. Um mit dem Anlegen des Teichs zu beginnen, mussten 8.000 Spray-Dosen entfernt und eine 265 Meter lange Betonmauer abgerissen werden. Auf ihr hatten sich die Künstler kreativ ausgelebt. Insgesamt wurden 1,5 Millionen Euro in den Naturraum gesteckt. Ein Großteil davon wurde für die Aufräumarbeiten verwendet. Welche Schätze bei den Arbeiten noch entdeckt wurden, erfahrt ihr bei der „Berliner Morgenpost“.