In Berlin leben mehr als 3,5 Millionen Menschen auf recht engem Raum. Das führt immer wieder zu Konflikten, die nicht immer glimpflich ausgehen. Für die Kräfte von Polizei und Feuerwehr bedeutet das Einsätze rund um die Uhr.
Meistens läuft dabei alles nach Plan. So auch am Mittwoch (5. Februar) bei einer hilfebedürftigen Person im Süden der Hauptstadt. Doch die Ersthelfer konnten hier ihrer Arbeit kaum nachgehen. Dann rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an.
Berliner Rettungsdienst bei Arbeit behindert
Wie die Polizei in einem Pressestatement mitteilte, waren die Einsatzkräfte am Abend zu einem Wohnhaus in der Silbersteinstraße (Bezirk Neukölln) gerufen worden. Dort fanden sie eine leblose Frau in einer Wohnung vor. Die Rettungsmaßnahmen wurden allerdings gestört, da sich immer mehr Angehörige der 68-Jährigen vor dem Gebäude versammelten und die Wohnung betreten wollten.
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Die Polizei rückte daraufhin mit umliegenden Kräften an, um die Arbeit der Sanitäter zu gewährleisten. Im Verlaufe des Einsatzes wurde eine Einsatzhundertschaft hinzugezogen. Fotos zeigen Polizisten mit Helmen und Maschinenpistolen sowie eine größere Ansammlung von Menschen im Treppenhaus des Gebäudes.
Für die Frau kommt jede Hilfe zu spät
Die Lage habe sich zudem verschärft, als klar wurde, dass der Berliner Rettungsdienst nichts für die Frau tun kann. Sie verstarb trotz versuchter Reanimation noch vor Ort. Mehrere Angehörige hätten versucht, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen: „In der zunehmend emotionaler werdenden Situation kam es im weiteren Verlauf zu einem tätlichen Angriff, Beleidigungen sowie einer gefährlichen Körperverletzung.“
Völlig unklar sind bislang die Hintergründe des Vorfalls. Die Polizei nahm Ermittlungen zur Todesursache der Frau auf. Hinweise auf eine Fremdschuld ergaben sich zunächst nicht. Die Silbersteinstraße war für den Einsatz zwischenzeitlich gesperrt.