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Berlin: Hammer-Nachricht geht um! Bewohner sind fassungslos – „Zum Kotzen“

Berlin ist immer für eine Überraschung gut, doch diese könnte man sich wirklich sparen. Hauptstädter finden mehr als klare Worte!

Berlin
© IMAGO/peopleimages.com

Verbrechen in Berlin: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hauptstadt

Auch 2023 veröffentlicht die Polizei Berlin wieder die Kriminalitätsstatistik. Im Video erfährst du die wichtigsten Punkte.

Berlin galt schon immer als sehr divers. In den U-Bahnen und Restaurants treffen Punks, Geschäftsleute und Familien aufeinander. Es gibt Sexpartys, auf denen jede Art von Kink ausgelebt werden kann, und Veranstaltungen wie den CSD, auf dem jährlich Hunderttausende für Toleranz und eine offene Gesellschaft einstehen.

Man sollte also meinen, dass es in der Hauptstadt für jeden einen Platz gibt. Doch ein erschreckender Bericht zeugt vom Gegenteil. Eine Bevölkerungsgruppe wird immer mehr und mehr angefeindet.

Berlin: „Antisemitismus hat Hochkonjunktur“

Denn wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Ende November im Rahmen eines Berichts bekannt gab, steigt die Zahl antisemitischer Vorfälle in einem rekordverdächtigen Tempo. Laut der RIAS war sie im ersten Halbjahr 2024 (1383) in Berlin höher als im gesamten Jahr 2023 (1270).


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Schlimmer noch: Es wurden 2024 bislang mehr Vorfälle registriert als in jedem Jahr seit Beginn der Dokumentation 2015, heißt es. „Antisemitismus hat Hochkonjunktur in Berlin und bundesweit“, erklärt Julia Kopp, Projektleiterin bei RIAS, gegenüber dem „Tagesspiegel“.

Die Zahl der Vorfälle ist dramatisch

Vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 lag der Durchschnitt demnach bei 50 gemeldeten Vorfällen pro Monat, seither habe sich die Zahl in Berlin massiv gesteigert: auf 230 Fälle pro Monat. Darunter fallen zum Beispiel Vorfälle, bei denen Menschen bespuckt, ins Gesicht geschlagen oder auch an den Haaren gezogen werden, aber auch Schmierereien an Hauswänden, die zum Töten von Juden aufrufen. Das zeige, dass der Ton deutlich gewaltvoller geworden sei, so der Bericht.

Unter den Bezirken ist Mitte der traurige Spitzenreiter. Hier wurden 192 Fälle registriert. Dahinter folgen Neukölln (125) und Friedrichshain-Kreuzberg (122). Das Schlusslicht bilden Spandau (11) und Marzahn-Hellersdorf (5).


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Besonders besorgniserregend sei die Situation unter anderem an Schulen. Jüdische oder israelische Kinder würden von ihren Mitschülern bedroht, aber auch angefeindet und geschlagen. Davon wurden 27 Vorfälle registriert, wobei die RIAS allerdings von einer hohen Dunkelziffer ungemeldeter Fälle ausgeht, weil die Kinder Angst vor weiteren Anfeindungen hätten.

Eine Konsequenz aus den Vorfällen: Jüdisches Leben ist in der Stadt immer weniger sichtbar. Denn wie Betroffene gegenüber der RIAS berichteten, ziehen sie sich immer weiter zurück.

Auf Reddit hat die Recherche für eine rege Diskussion gesorgt. Die dortigen User finden die Entwicklung „verachtenswert“, bezeichnen sie als „Schande“ oder fassen es kurz und knapp mit „zum Kotzen!“ zusammen. Ausdrücke, die wahrscheinlich den meisten bei solchen Zahlen durch den Kopf gehen.