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Berlinerin betreibt bizarres Online Business: „Ich verkaufe eine Illusion“

Sein Geld kann man auf viele verschiedene Arten verdienen. Doch eine Berlinerin fand jetzt einen Weg, der es besonders einfach macht.

Berlin
© IMAGO/Panthermedia

Gehaltsverhandlung: 5 Sätze, die man vermeiden sollte

In Gehaltsgesprächen kommt es vor allem auf ein gesundes Selbstwertgefühl und die richtigen Worte an. Hier kommen 5 Sätze, auf die man im nächsten Gehaltsgespräch besser verzichten sollte.

Für einen Lieferdienst Essen ausfahren, kellnern, im Fitnessstudio am Empfang arbeiten: Die Auswahl an Nebenjobs ist riesig. Doch es gibt auch Nebenjobs, die ein wenig aus der Norm fallen. Einem von ihnen ist Sara Lass (Name von der Redaktion geändert) für etwa vier Monate nachgegangen.

Im Gespräch mit BERLIN LIVE erzählt sie, was sie genau gemacht hat und ob das für sie schon in den Bereich von Sexarbeit fällt.

Berlin: Geld verdienen – ganz nebenbei

Sara Lass ist 27 Jahre alt. Hauptberuflich arbeitet sie in Berlin als Data Analyst, doch nebenher hat sie für eine Weile auch einen ganz anderen Job gemacht: Sie hat online getragene Socken und Höschen verkauft.

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Auf die Idee kam sie über einen Mann, den sie gedatet hat. Beim Schreiben hat sie ihm immer wieder Fotos von dem geschickt, was sie gerade macht, vom Kochen oder auch vom Fernsehen. „Ohne dass ich mir dessen bewusst war, waren meine Füße darauf oft im Hintergrund zu sehen. Er fragte dann irgendwann, warum ich immer meine Füße fotografiere.“ Mehr aus Witz habe sie dann geantwortet, dass er Recht habe und sie dafür eigentlich Geld verlangen müsste.

Doch dann wurde daraus schnell Ernst. Denn er erzählte ihr, dass er genau das mache, um sich die Haushaltskasse ein wenig aufzupolieren. Und damit war die Idee auch bei Sara geboren.

„Ich sexualisiere mich nicht“

Sie selbst habe schon im Studium darüber nachgedacht, berichtet Sara. „Aber es ist sehr schwer da rein zu kommen, wenn man nicht schon potentielle Kunden kennt.“ Ihr Bekannter gab ihr dann aber die nötigen Tipps und schon lief das Geschäft an.

Doch das Problem dabei: Die Socken der Berlinerin rochen den Kunden zu wenig. Deshalb tat sie sich mit ihrem Bekannten zusammen. Er trug die Socken, sie verkaufte sie als ihre eigenen und gab ihm einen Teil des Profits.

Ein schlechtes Gewissen hatte die 27-Jährige dabei nicht: „Ich verkaufe eine Illusion, so wie es bei vielen anderen Produkten auch der Fall ist.“


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Doch einfach nur getragene Socken, das war vielen Kunden nicht genug. Teilweise hatten sie auch Interesse an Unterwäsche. Bei beidem konnten die Wünsche sehr speziell werden. „Manche wollten zum Beispiel, dass ich die Unterwäsche beim Sport oder auch beim Geschlechtsverkehr trage.“

Was die Kunden letztlich mit dem Produkt gemacht haben, war für die in Berlin lebende Sara irrelevant. Für sie ist das ein Business wie jedes andere auch. „Die Socken sind wie eine Ware. Ob ich jetzt eine bereits getragene Hose oder das verkaufe, macht für mich keinen Unterschied.“

Genau deshalb war das für die 27-Jährige keine Sexarbeit. „Es grenzt natürlich sehr daran, aber letztlich verkaufe ich keine Dienstleistung. Ich verkaufe nichts von meinem Körper, sondern nur einen Gegenstand, den ich benutzt habe, wie eine Haarbürste, an der auch DNA von mir ist.“

Die Berlinerin fügt hinzu: „Für mich ist das ein Alltagsgegenstand. Nur weil ein anderer dieses Objekt sexualisiert, sexualisiere ich mich nicht.“ Unterwäsche zu tragen, sei alltäglich. „Was die Kunden letztlich daraus machen, ist ihre Sache.“