Vergewaltiger, Mörder, Drogendealer – in der JVA Tegel im Norden Berlins sitzen alle ein, die für die gemeine Gesellschaft zu gefährlich sind, die Taten begangen haben, für die sie jetzt büßen müssen.
Es ist eine Stadt für sich. Mit eigener Bäckerei, einer Schlosserei, einer Kirche – und Ungeziefer. Genauer gesagt: Ratten und Mäuse. Um dem Problem Herr zu werden, zieht das Gefängnis jetzt Konsequenzen.
Berlin: Gefängnis sagt Ungeziefer den Kampf an
Teils für mehrere Monate, teils für mehrere Jahre, teilweise aber auch lebenslang. Wer in die JVA Tegel (Reinickendorf) einfährt, wird sie so schnell nicht wieder verlassen. Hinter den hohen Gefängnismauern, abgeschottet von der Außenwelt, sollen Berliner Straftäter hier ihre Strafe absitzen und über vergangene Fehler und den Weg, der sie dahin geführt hat, nachdenken.
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Selbstverständlich haben dabei aber auch sie ein Recht auf Hygiene und ein Leben frei von Ungeziefer. Doch wie in den vergangenen Monaten berichtet wurde, gibt es in der Haftanstalt eine Ratten- und Mäuseplage.
Häftlinge sind selbst Schuld
Doch dagegen wird vorgegangen, berichtet die Senatsverwaltung für Justiz in Hinblick auf eine parlamentarische Anfrage des AfD-Abgeordneten Marc Vallendar. Demnach sei mittlerweile alle 14 Tage ein Schädlingsbekämpfer im Einsatz. „Neben Fallen und dem Ausbringen von Rattengift werden auch bauliche Maßnahmen ergriffen, um Nistmöglichkeiten zu reduzieren und das Eindringen der Schädlinge in das Gebäudeinnere zu verhindern.“
Als Hauptursache für den Befall nennt die Justizverwaltung die „regelwidrige Entsorgung von Speiseresten aus den Fenstern der Hafträume.“ Das reichhaltige Nahrungsangebot ist für die kleinen Tiere ein gefundenes Fressen – im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb wird mittlerweile täglich vor den Fenstern sauber gemacht.
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Zudem sensibilisiere man die Gefangenen mittlerweile regelmäßig, heißt es weiter. Gleichzeitig winkt eine Strafe für alle, die erwischt werden: „Sofern ein Regelverstoß einem bestimmten Gefangenen zugeordnet werden kann, erfolgt eine Ahndung im Rahmen eines Disziplinarverfahrens.“ Was den Gefangenen dann aber genau blüht, bleibt offen.