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Berlin: Streit um Drogen! Plötzlich fallen auf offener Straße Schüsse

In Berlin stehen zwei Brüder vor Gericht. Was als Konflikt um Drogen anfing, eskalierte schnell zum gewalttätigen Streit.

Berlin Gericht
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Es klingt wie eine Szene aus der Fernsehserie „4 Blocks“ – Drogen, Gewalt, kriminelle Machenschaften – und wird im Gerichtssaal nahe dem Berliner Tiergarten zur Realität. Im Mittelpunkt steht ein Vorfall, der sich kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres ereignete. Schauplatz: Berlin-Kreuzberg, Hallesches Tor.

Zwei rivalisierende Gruppen gerieten wegen eines Streits um Drogen aneinander: Auf der einen Seite die Brüder Bilal (22) und Khaled K. (25), auf der anderen Seite die Mitglieder von Familie E. Einst gute Bekannte, sind sie nun erbitterte Gegner. Während des Prozesses in Berlin wird das Ausmaß der Auseinandersetzung deutlich…

Berlin: Streit um Drogen eskaliert

Im Kern der Anklage stehen Drogengeschäfte sowie gefährliche Körperverletzung. Offenbar schuldete Familie E. den Angeklagten noch Drogen, während auf der Seite von Bilal K. und seinem Bruder Kunden für den Marihuana-Kauf abgeworben werden sollten. Ein Streit, der laut Anklageschrift in einer blutigen Fehde ausartete. Am 17. Dezember 2023 kam es zunächst am frühen Abend zu einem Clinch zwischen Bilal K. und einem Mitglied der Familie E. Dabei soll Bilal K. Pfefferspray gegen seinen Kontrahenten eingesetzt haben, der Vorfall eskalierte schnell.

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Die beiden Angeklagten Bilal und Khaled K. halten sich Kladden vors Gesicht, wollen unerkannt bleiben. Credit: BERLIN LIVE

Aus mutmaßlicher Rache griff Familie E. später die beiden Brüder und deren Angehörige an. Der Streit verlagerte sich auf die offene Straße. Ein Augenzeuge sagte vor Gericht, er habe zwei bis drei Schüsse gehört, die er zunächst für Silvesterböller hielt. Doch das laute Knallen stellte sich als scharfe Schüsse heraus – der Fuß eines Beteiligten sei dabei von Bilal K. angeschossen worden, zwei weitere Treffer verfehlten die gegnerische Gruppe, die ebenfalls bewaffnet gewesen sein sollen.

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Berlin: Angeklagter hat eine Bitte

Die beiden Angeklagten sitzen hinter Schutzglas, tragen beide weiß, schauen ernst und aufmerksam in den Saal. Nachdem die Anklage verlesen wurde, kommt es zum ersten Paukenschlag: Die Verteidigung beantragt die Verlesung eines „Open Statement“ der Angeklagten! Der Staatsanwalt scheint irritiert, nach einer kurzen Beratungsunterbrechung wird dem stattgegeben.


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Bilal K. hört der Einlassung aufmerksam zu, nickt zustimmend. Das Statement seines Bruders schildert im Anschluss, wie schnell die Situation außer Kontrolle geraten sei. In den nächsten Prozesstagen werden jetzt Zeugen vernommen. Der Prozess wird am 23. Juli fortgesetzt.

Während der Zeugenaussage kommt Bewegung in den Raum. Der Zeuge soll auf Google Maps den Tatort näher kennzeichnen. Staatsanwalt und Anwälte treten an der Richterbank näher, um einen Blick auf die Karte zu werfen. Auch Bilal K. erhebt sich, um einen Blick auf die Lage zu erhaschen. Die Verhandlungen in Berlin werden noch zeigen, welche Konsequenzen für die Angeklagten folgen werden.