In kaum einer Stadt in Deutschland hört und sieht man so viele Polizeiautos mit Blaulicht wie in Berlin. Der nächste Einsatz scheint immer nur wenige Minuten entfernt. Einige Orte bzw. Stadtteile trifft es dabei häufiger als andere. Während die Lage in Mitte oder Charlottenburg subjektiv betrachtet meist friedlich wirkt, gibt es andere Kieze, in denen es schon ganz anders aussieht.
Laut der Berliner Polizei lässt sich das auch sehr gut in Zahlen messen. Einige Orte sollte man deshalb lieber meiden – oder an ihnen zumindest sehr wachsam sein.
Berlin: HIER gilt höchste Vorsicht
In Berlin ist es an manchen Orten sicherer als an anderen. Das ist nicht nur subjektiv spürbar, sondern auch statistisch erfassbar. Diejenigen Orte, an denen die Lage besonders heikel ist, heißen „kriminalitätsbelastet“. Dort gibt es nach Definition der Polizei besonders viele Straftaten wie Raub, Brandstiftung, gefährliche Körperverletzung und Taschendiebstahl.
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In der Hauptstadt sind das folgende Bereiche: Hermannstraße/Bahnhof Neukölln, Kottbusser Tor, Rigaer Straße, Alexanderplatz, Görlitzer Park/Wrangelkiez, Hermannplatz/Donaukiez und Warschauer Brücke. Schon im zweiten Jahr in Folge sind diese sieben Orte der Spitzenreiter bei den aufgezählten Delikten. Das ergab eine Antwort des Berliner Senats auf Anfrage des Linken-Politikers Niklas Schrader.
Die Lage hat sich teilweise dramatisch verschlechtert
Was sich im Gegensatz dazu allerdings durchaus verändert hat, ist die Anzahl der Straftaten. Obwohl 2024 noch nicht vorbei ist, zeichnet sich bereits bei einigen Straftaten eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ab. Dazu zählen Körperverletzungen, Bedrohungen und die Zahl der Nötigungen. Die Details im Einzelnen (Stand: 20 Oktober 2024):
- Hermannstraße/Bahnhof Neukölln: 2023 gab es hier insgesamt 63 Fälle von gefährlicher bzw. schwerer Körperverletzung. 2024 sind es schon jetzt 80.
- Kotti: Auch hier ist die Zahl der schweren Körperverletzungen gestiegen. Von 76 (2023) auf bislang 99 (2024).
- Rigaer Straße: Auch hier gibt es einen Zuwachs. Besonders betroffen: Kellereinbrüche. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 19 erfasst, dieses Jahr sind es bereits 43.
- Alexanderplatz: Am Alex hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr in einem Bereich verbessert: bei den Taschendiebstählen. 2023 waren es insgesamt 540, 2024 nur 367. Bei den anderen Straftaten sind die Zahlen relativ unverändert.
- Görlitzer Park/Wrangelkiez: Der Diebstahl an bzw. aus Fahrzeugen hat sich erhöht. 2023 waren es noch 438, 2024 sind es schon jetzt 541 Fälle.
- Hermannplatz/Donaukiez: Die Zahl der Taschendiebstähle hat sich hier verringert, von 555 (2023) auf 346 (2024).
- Warschauer Brücke: Im Bereich Nötigung, Freiheitsberaubung und Bedrohung sind die Zahlen in die Höhe geschnellt. 2023 gab es insgesamt 62 Fälle, in diesem Jahr sind es schon jetzt 179.
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Noch ist das Jahr allerdings nicht vorbei. Ein weiterer Anstieg ist bis Jahresende also sehr wahrscheinlich. Für Anwohner und Touristen heißt das: Vorsicht!