Podcasts rund um True Crime gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Doch das Format, das am 1. April erschienen ist, kann man damit nicht direkt vergleichen.
Was Janis Gebhardt und sein Team von Studio Jot in Berlin auf die Beine gestellt haben, hat es in dieser Form noch nicht gegeben. BERLIN LIVE hat nachgehakt.
Berliner Produzenten machen sich auf Spurensuche
Die Rede ist vom Mystery-Hörspiel-Podcast „Hohensyburg“. Im Mittelpunkt: die Legende von Syburg, eine Ruine in Nordrhein-Westfalen. Seit Jahren werden über das Grusel-Haus bei Duisburg einige Gerüchte gestreut – so sollen nach einem blutigen Angriff im Mittelalter vor Ort noch immer gespenstische Stimmen und das Klirren von Schwertern zu hören sein.
Spätestens nach dem Durchscrollen einiger Foren rund um Lost-Place-Jäger und der Recherche in den Landesarchiven war eines für die Produzenten klar: „Uns hat es total fasziniert, dass in Duisburg ein Haus steht, das American-Horror-Storys-Qualitäten hat. Wir wollten die Geschichte von diesem gruseligen Ort erzählen“. Doch nicht etwa im klassischen Podcast-Aufbau. „Der Grundgedanke war, dass die andere Person, die sonst etwas erzählt, in unserem Fall einfach alles erlebt“, erläuterte Gebhardt gegenüber unserer Redaktion.
Berliner Podcast-Studio baut Technik für Hörer aus
Dabei entschied sich das Studio Jot für eine 3D-Audio-Technologie. „Das ist erstmal nur ein Effekt“, erklärte Gebhardt. Die Technik sei schon länger bekannt und beliebt, um Formate realistischer wirken zu lassen, vor allem bei Blockbuster-Produktionen. Doch es gibt Probleme. „Man ging bisher davon aus, dass man sich zuhause hinsetzt und mit seiner Heimkino-Anlage den Podcast hört. Das macht aber keiner“, betonte der CEO und Founder der Produktionsstätte weiter.
Sie entschieden sich also für eine Technik, die auch über Kopfhörer funktioniert und so besser zu den alltäglichen Hörgewohnheiten passe. In „Hohensyburg“ komme der Schall nun also in unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Hörer an, die räumliche Wahrnehmung entsteht erst im Kopf. „Das ist das Besondere, weil man diese Kulisse dann gedanklich komplett betreten kann“, verriet der 31-Jährige. Dabei kam er bei einem Punkt im Interview besonders ins Schwärmen: „Im letzten Drittel gibt es eine Szene auf dem Dachboden, die find ich richtig toll!“
Diese Hollywood-Stars sind mit von der Partie
Doch damit das Hörspiel überhaupt so „echt“ wie möglich erlebt werden kann, wurde hart geschuftet. „Die Mitarbeitenden mussten zum Teil auch den Nonnen-Chor singen. Es ist eben eine ganz andere Art von Produktion, als wenn nur ein Mikrofon dazwischen gehalten wird“, plauderte Gebhardt gegenüber BERLIN LIVE aus. Die weiteren Geräusche von Autos oder der Natur wurden beispielsweise auf Ausflügen in Berlin und Brandenburg eingefangen.
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Für das perfekte Kopf-Kino dürfen sich Hollywood-Fans übrigens besonders freuen: Denn auch Keanu Reeves und Willem Dafoe kommen zu Wort. Dafür holte sich Studio Jot kurzerhand die deutschen Synchronsprecher mit ins Boot. „Wenn man die Augen zumacht und fest dran glaubt, dann hört man das raus“, versicherte Gebhardt. Das Abtauchen in eine andere Welt ist also garantiert – reinhören lohnt sich!
„Hohensyburg“ – die neue Jot Produktion ab 1. April 2025 überall, wo es Podcasts gibt.