Veröffentlicht inAktuelles

Berliner ruft die Polizei – dann zückt er plötzlich selbst ein Messer

Immer häufiger werden Rettungskräfte attackiert. In Berlin-Köpenick kam es nun erneut zu einem solchen Vorfall…

Berlin
© IMAGO/Maximilian Koch

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Die Gewaltbereitschaft gegenüber der Polizei scheint immer mehr zuzunehmen. Auch in Berlin. So werden aktuell traurigerweise nicht nur immer mehr Rettungskräfte an ihrer Arbeit vor Ort von Unbeteiligten gehindert oder bepöbelt – stattdessen werden sie auch immer häufiger selbst zur direkten Zielscheibe.

Erst Anfang Januar 2025 wurde ein Polizist in Brandenburg bei einer Kontrolle totgefahren. Wenige Tage später wurde ein Zivilfahnder in Berlin von einem mutmaßlichen Kokstaxi-Fahrer verletzt. Am Donnerstag (9. Januar) folgte prompt die nächste Schock-Meldung.

Berliner Polizei handelt in Notwehr

Wie die „B.Z.“ zuerst berichtete, soll ein Mann die Polizei in der Hauptstadt alarmiert haben. Dabei gab er an, mit einem Messer Passanten in Köpenick attackieren zu wollen, sofern die Beamten nicht rechtzeitig am Tatort eintreffen würden. Für die Polizei Berlin war schnelles Handeln angesagt: Sofort seien mehrere Streifenwagen zu der angegebenen Adresse gerast.

Vor Ort sei der alarmierende Mann dann auch angetroffen worden – jedoch ging er direkt mit einem Messer in der Hand auf die Einsatzkräfte der Polizei los. Die Polizisten zückten aus Notwehr ihre Waffen und gaben mehrere Schüsse ab, die den Angreifer auch mehrfach trafen. Der Mann musste daraufhin mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Berliner Polizisten mit traumatischem Erlebnis konfrontiert

Die Hintergründe der Tat sind zum derzeitigen Ermittlungsstand noch vollkommen unklar. So werde auch nicht ausgeschlossen, dass der Mann möglicherweise bewusst den Angriff auf die Polizei geplant hatte. Für die Kollegen jedenfalls ein prägendes Erlebnis. „Kein Polizist schießt gern, aber es sind unsere Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich in derartige Situationen geraten können und binnen Bruchteilen Entscheidungen treffen müssen, um Menschenleben zu schützen“, stellte auch Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, klar.


Mehr News:


Während sich andere Personen schlichtweg in Sicherheit begeben können, sobald ein Unbekannter mit einem Messer hantiert, müssen die Polizeikräfte für Sicherheit sorgen. „Es entbehrt leider auch jeglicher Realität, dass Psychologen zu jeder Zeit binnen wenigen Minuten am Einsatzort sind. Wir haben größten Respekt davor und keine Zweifel daran, dass sie dank ihres professionellen Handelns in einem psychisch extrem belastenden Einsatz Schlimmeres verhindert haben“, betonte der Experte. Abschließend bleibe nur zu hoffen, dass das traumatische Erlebnis keine bleibenden Spuren hinterlässt.