Am Dienstag (7. Mai) ist der Angriff der terroristischen Organisation Hamas auf Israel genau acht Monate her. Seither tobt zwischen Palästina und der israelischen Regierung rund um Premierminister Benjamin Netanjahu ein erbitterter Krieg, der schon tausende zivile Opfer gefordert hat.
Auch in Berlin erhitzt der Krieg die Gemüter. Passend zu diesem symbolträchtigen Datum starten pro-palästinensische Studierende der FU Berlin am Dienstag in Dahlem ein Protestcamp.
Berliner Studenten richten Protestcamp ein
Die Studierenden der FU Berlin haben in den vergangenen Monaten immer wieder mit pro-palästinensischen Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Sei es durch die Besetzung eines Hörsaals im Dezember oder auch bei verschiedenen Demos auf dem Campus. Immer wieder fielen dabei auch antisemitische Aussagen.
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Nun wollten sie mit einer neuen Aktion den Fokus auf das Schicksal vieler Palästinenser richten.
Israelfeindliche Parolen
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, sollen am Vormittag mehrere Studierende mit Zelten angerückt sein. Ihr Ziel: Der „Theaterhof“ an der Rostlaube hinter der Mensa der FU Berlin. Dort bauten sie ein Protestcamp auf und hängten an der Außenfassade eines Gebäudes ein Banner mit den Namen der rund 44.000 palästinensischen Opfern sowie verschiedene weitere Plakate auf.
Zusätzlich skandierten sie seit Beginn des Protests israelfeindliche Parolen, wie ein Video auf X zeigt:
Laut eines Reporters des „Tagesspiegels“ waren gegen Mittag etwa 100 bis 150 Demonstrierende vor Ort. Eine Sprecherin der FU sprach dagegen von etwa 80 bis 100 Menschen.
Einige riefen den Medienvertretern Parolen wie „German Nazi Media“ oder auch „Shame on you“ entgegen.
Kai Wegner schockiert über Protest
Bereits kurz nach Beginn der Demo kündigte die Leitung der Berliner Universität die Räumung des Protestcamps an. Nach Bild-Informationen waren dafür 200 Einsatzkräfte vor Ort. Unter lautem Protest führten sie die Teilnehmenden ab. Einige von ihnen ließen das freiwillig über sich ergehen, anderen wehrten sich.
„Zuvor hatten die Einsatzkräfte über Lautsprecher mehrfach mitgeteilt, dass die Veranstaltung offiziell aufgelöst sei und den Demonstrierenden die Möglichkeit gegeben, das Camp zu verlassen“, berichtet der „Tagesspiegel“.
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Vielen der abgeführten Demonstranten droht nun eine Anzeige „wegen Hausfriedensbruch, Verdacht auf Volksverhetzung und Verstoß gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz“, erklärt ein Polizeisprecher. Denn die Demonstration war nicht angekündigt.
Für den Regierenden Bürgermeister, Kai Wegner, ist das Vorgehen der Demonstranten, die zwischenzeitlich versucht haben, die Hörsäle zu stürmen, und die den Feueralarm ausgelöst haben, unakzeptabel. Er erklärt: „Ich möchte in Berlin keine Situation, wie es sie an den Universitäten in Amerika gibt.“ Und weiter: „Wir werden alles dafür tun, dass jüdische Studierende keine Angst haben, wenn sie ihre Hochschulen betreten.“
Aufgrund des Chaos vor der Uni hat sich die FU entschieden, den Lehrbetrieb in einigen Gebäuden auszusetzen. Man wolle damit die Sicherheit der Studierenden innerhalb der Räumlichkeiten gewährleisten, hieß es.