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Berlin: Schock! Unter diesen schrecklichen Bedingungen leben die Versuchshunde in der FU

In der FU Berlin werden an Beagles Tierversuche durchgeführt. Wie schlimm die Lage vor Ort wirklich ist – und was Tierschützer dazu sagen.

Berlin
© IMAGO/YAY Images

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Laut einem Bericht der „BZ“ sollen auf dem Gelände der FU Berlin, am Institut für Parasitologie, Tierversuche durchgeführt werden. Wie die Redaktion vom Landesamtes für Soziales und Gesundheit (Lageso) erfahren haben will, sollen hier aktuell 16 Beagles untergebracht sein. Die meisten von ihnen zu zweit – in Käfigen.

Unter Berufung auf das Lageso heißt es, dass an dem Institut der Freien Universität sogenannte „parasitologische Studien“ durchgeführt werden, um Antiparasitika zu entwickeln. Hierbei handelt es sich um Arzneistoffe, die gegen Parasiten im Fell, auf der Haut, im Gewebe oder im Darm wirken.

FU Berlin: Tierversuche mit Hunden

Auch wenn die Zustände vor Ort für Außenstehende kaum zu ertragen sind und das Bellen der armen Versuchshunde einigen Anwohnern schon auf den Magen geschlagen hat, so handelt es sich hierbei wohl um genehmigte Versuche. Doch wie artgerecht ist die Haltung wirklich?

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Laut dem Berliner Senat leben die Hunde in „Haltungssystemen“. Sie seien „mit Betonboden mit einer speziellen Beschichtung aus Epoxidharz“ versehen. Ebenso die Ausläufe. Die Zwinger seien etwa 10 bis 12 Quadratmeter groß.

Auf Nachfrage beim Tierheim Berlin sagte eine Sprecherin gegenüber BERLIN LIVE, dass man ohne konkrete Kenntnis der Situation davon ausgehe, dass die Zwingergrößen den Mindestmaßen der sogenannten Tierschutz-Hundeverordnung entsprächen dürften.

„Zwingerhaltung ist für Hunde grundsätzlich abzulehnen“

„Zwingerhaltung ist aber natürlich für Hunde eigentlich grundsätzlich abzulehnen und alles andere als ideal“, so die Sprecherin vom Tierheim Berlin. „Zu berücksichtigen wäre natürlich aber auch, ob die Hunde dort Auslauf auch in Form von Gassigängen bekommen, sozialisiert werden und Beschäftigung haben.“

Dies soll aber laut Recherchen der „BZ“ nur bedingt der Fall sein. Denn demnach würden die Beagle sechs Stunden und mehr im teilvergitterten, verglasten Auslauf verbringen. Sie seien maximal 13 Quadratmeter groß – also nicht viel größer als ein herkömmliches Kinderzimmer.

Tierversuche alles andere als zeitgemäß

Auch wenn das Tierheim Berlin laut eigener Aussage noch keinen Hund von besagtem Institut der Freien Universität aufgenommen hätte, so hält man Tierversuche wie diese für nicht mehr zeitgemäß: „Statt weiter Versuchslabore zu finanzieren, fordern wir eine Ausweitung der Forschung nach Alternativmethoden und eine verbesserte Beratung von Behörden und Forschungseinrichtungen“, so die Sprecherin gegenüber BERLIN LIVE.


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„Es gibt viele hoffnungsvolle Ansätze für Alternativen zum Beispiel für die Forschung an Zellkulturen und für moderne Computersimulationen. Diese modernen Verfahren sollten endlich das veraltete Modell Tierversuch als Standard in der Forschung ablösen“, so die Sprecherin.