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Berliner Schüler leisten Unglaubliches – während alle anderen nur zusehen 

Ein Tag im November veränderte das Leben von drei Berliner Schülern in Charlottenburg komplett. BERLIN LIVE hat sich ihre Story angehört.

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© Jana Wengert / BERLIN LIVE

Unglaublich! So reagierten einige Schüler in dieser Notlage.

Vor einer Schule in Berlin ereignete sich während der Pause ein erschreckender Zwischenfall. Doch diese Schüler konnten das Schlimmste verhindern.

Im November 2024 ereignete sich in Berlin-Charlottenburg ein tragischer Vorfall! Direkt neben dem Pausenhof der Friedrich-Ebert-Oberschule ließ sich eine Frau am angrenzenden See auf einer Parkbank nieder.

Die Dame wollte aber offenbar nicht nur den Ausblick auf das Gewässer genießen. Sie hatte andere Pläne. Und nur durch den mutigen Eingriff von ein paar Schülern konnte Schlimmeres verhindert werden…

Berliner Schulhof wird in Sekunden zum Tatort

Die nächsten Zeilen könnten für den einen oder anderen schwer zu verdauen sein. Wer sich nicht bereit dazu fühlt, sollte ab dieser Stelle eher nicht weiterlesen. Die Frau hatte nämlich auch einen Kanister mit Benzin bei sich, den sie über sich ergoss und anschließend ihren eigenen Körper entzündete.

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Hossein, Kjell und Fynn retteten einer Frau in Flammen das Leben. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

„Auf einmal höre ich Fynn schreien“, erinnerte sich Kjell im Interview mit BERLIN LIVE zurück. Daraufhin habe der 18-Jährige mit seinen Kumpels in Richtung Wasser geblickt: „Da saß dann eine Frau, die komplett in Flammen stand. Sie hat mit den Händen gezittert.“ Die vier Heranwachsenden zögerten nicht lange.

Berliner Schüler zögerten nicht lange

„Das war ein Ding von Sekunden. Ich hab gar nicht nachgedacht, sondern bin direkt hin“, erläuterte Fynn. Während der 17-Jährige mit seiner Jacke versuchte, die Flammen auszuklopfen, kam Hossein eine andere Idee: Er zog die brennende Dame gemeinsam mit seinen Freunden kurzerhand in den See. In der Zwischenzeit sei auch ihr Schulleiter, Herr Bock, dazugestoßen. Er habe die Frau mit einem Stock zurück an Land holen wollen.

Für Hossein nicht der richtige Ansatz. „Ihr Kopf war unter Wasser und ich dachte mir, nicht, dass sie jetzt in diesem See stirbt“, erklärte der 18-Jährige. Obwohl er selbst nicht schwimmen kann, machte er keinen Rückzieher, sondern sprang tapfer ins rund sechs Meter tiefe und eiskalte Wasser.

Schulleiter ist beeindruckt

Die beeindruckende Rettungsaktion der jungen Männer wurde währenddessen von zahlreichen Schaulustigen beobachtet und sogar gefilmt. Ein Verhalten, dass für die drei vollkommen unerklärlich ist. „Von hundert Leuten kann man schon erwarten, dass jemand zu uns kommt und hilft“, zeigte sich Hossein im Gespräch mit unserer Redaktion noch immer enttäuscht.

Umso mehr Respekt verdienen die Schüler, die in dieser Situation Zivilcourage bewiesen haben: Ein Eingreifen, dass zwar selbstverständlich sein sollte – es aber in unserer heutigen Gesellschaft leider längst nicht mehr ist. Die jungen Männer wurden nicht nur von der Berliner Feuerwehr mit dem „Engel der Großstadt“ ausgezeichnet, sondern auch von ihrem Rektor gelobt.


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„Ich persönlich fand es wirklich sehr beeindruckend. Es hat mich schon sehr stolz gemacht“, gab Schulleiter Bock offen zu. Das einzig Schöne an dieser Geschichte: Die Frau hat den Vorfall überlebt. Offenbar habe sie einen Suizid beabsichtigt, der durch die Schüler verhindert werden konnte. Die Bilder von diesem Tag werden die jungen Männer aber wohl ihr gesamtes eigenes Leben lang noch prägen.


Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.