Berlin ist nicht nur die Hauptstadt des Landes, die Metropole zählt auch zu einer der größten deutschen Städte. Trotz vieler Menschen in einem Ballungsraum ist nicht immer alles anonym.
Eine Frau musste genau das Gegenteil erfahren. Sie gelang offenbar in den Fokus eines älteren Mannes – er wurde zu ihrem Stalker. Wie verhält man sich in einem solchen Fall richtig?
Berlin: Betroffene fragt im Netz nach Rat
„Jedes Mal, wenn ich die S-Bahn oder den Bus nehme, ist er auch da“, nahm eine junge Nutzerin all ihren Mut zusammen und teilte ihr Erlebtes via „Reddit“. Die angeblich „zufälligen“ Begegnungen mit ein und der selben Person jagen ihr regelrecht Angst ein – immerhin seien diese Treffen auch zu unterschiedlichen Zeiten der Fall. „Hat jemand einen Ratschlag für mich?“, wandte sich die Userin an die Community.
Während einem Großteil der Netz-Gemeinde diese Geschichte ebenfalls ein mulmiges Gefühl bereitete, rieten ein paar Personen der Betroffenen dazu, eine andere Route mit den Öffis zu wählen. Doch ob das die einzige Lösung ist? BERLIN LIVE hat bei Experten nachgehakt.
Berlin: Opfer von Stalking sind nicht allein
„Jedes Stalkinggeschehen erfordert eine individuelle Betrachtung. Es hat seine eigene Vorgeschichte und seine aktuelle Dynamik“, erläuterte das Team der „Stop Stalking“-Beratungsstelle. So können die Gründe für Stalking zwischen absoluten Extremen variieren – beispielsweise dem Wunsch nach Nähe, oder aber auch einem geplanten Racheakt. An erster Stelle sollten Betroffene der stalkenden Person klarmachen, dass sie keinerlei Kontakt wünschen.
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Das gesamte Umfeld über die Vorkommnisse zu informieren, sei ebenfalls von Vorteil – genauso wie die Dokumentation aller Vorfälle. Neben einer Anzeige bei der Polizei wird Opfern von Stalking auch der Kontakt zu einer Hilfestelle wie dem „Stop Stalking“-Verein empfohlen, um über das Erlebte zu sprechen und das künftige Verhalten im Blick zu haben.
Berliner Beratungsstelle versucht, „sicheren Raum zu schaffen“
„In der Beratung gehen wir immer individuell vor. Wir versuchen einen sicheren Raum zu schaffen, in dem wir uns gemeinsam mit Betroffenen die Stalking-Situation anschauen und nach den für sie tragbaren und guten Lösungen suchen“, erklärten die Experten der Einrichtung. Damit steht die betroffene Person – egal in welcher Lebenssituation – definitiv nicht allein und hilflos dem Stalker oder der Stalkerin gegenüber.