Schon seit Jahren steckt die katholische Kirche in einer tiefen Krise. Von Jahr zu Jahr wurden mehr Fälle von sexuellem Missbrauch und körperlicher Gewalt bekannt. Die Folge: Eine Austrittswelle sondergleichen, so auch in Berlin.
Viel Hoffnung, das Image wieder zu verbessern, wurde in den als „Reform-Papst“ geltenden Franziskus gesteckt. Doch am Ostermontag mussten sich Gläubige auf der ganzen Welt von ihm verabschieden. Und als wäre das nicht schlimm genug, kommt auch schon die nächste Hiobsbotschaft auf die katholische Kirche in Berlin zu.
Berlin: Zahlen-Schock für katholische Kirche
Der Tod von Papst Franziskus am 21. April traf auch viele Gläubige in Berlin wie einen Schlag. Obwohl er noch einen Tag zuvor den berühmten Ostersegen gesprochen hatte, erlag das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche den Folgen seiner Krankheit. Die Nachricht ist noch nicht verdaut, schon erreicht der nächste Schock die katholische Kirche.
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Wie aus der Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg (SPD) hervorgeht, sind allein in Berlin im vergangenen Jahr 7.515 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. In der evangelischen Kirche waren es sogar 11.419.
Evangelische Kirche noch unbeliebter?
Ist die evangelische also noch unbeliebter als die katholische Kirche? Nicht wirklich. Beachtet man die Anzahl der Mitglieder, hat die evangelische Kirche in Berlin fast 200.000 mehr Angehörige. In relativen Zahlen traten als deutlich mehr Menschen aus der katholischen Kirche aus.
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Insgesamt werden aber Mitgliedschaften in beiden Kirchen immer unbeliebter. Waren 2023 noch 742.393 der Hauptstädter Teil einer der zwei großen christlichen Glaubensgemeinschaften, waren es 2024 nur noch 714.956. Das macht im Verhältnis zur steigenden Bevölkerungszahl einen Rückgang von 3,69 Prozent aus. Kircheneintritte gab es im Erzbistum Berlin und der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EBKO) dagegen nur insgesamt 496.