Wer in Berlin mit dem Fahrrad unterwegs ist, der muss oft höllisch aufpassen. Viel befahrene Straßen, schlechter Zustand der Fahrbahn, rücksichtslose Autofahrer und vor allem viel zu wenige Radwege.
Das dachten sich auch die Umweltaktivisten der Gruppe „Sand im Getriebe“ und legten einen neuen Radweg an. Doch genehmigt war der nicht. Ohne Konsequenzen bleibt die Aktion nicht.
Berlin: Pop-up-Radweg für den Umweltschutz
Wie durch Zauberhand ist auf der Berliner Allee (Bundesstraße 2) in Berlin-Weißensee (Bezirk Pankow) über Nacht ein Radweg aufgetaucht. Mit durchgezogener weißer Linie und Fahrradsymbolen sieht das ganze hochoffiziell aus, aber der Bezirk hat damit nichts zu tun.
Als Reaktion auf die Berliner Klima- und Mobilitätspolitik haben die Aktivisten der Gruppe „Sand im Getriebe“ in der Nacht zu Donnerstag (1. August) die Fahrradfahrbahn auf einem Stück der Berliner Allee aufgemalt.
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„Farbe ist zwar keine Infrastruktur, aber immer noch besser von uns gestrichene Radwege, als von der CDU gestrichene Klimaziele!“, schreiben die Aktivisten gegen 8 Uhr auf X und erklären: „Daher haben wir heute Nacht die Verkehrswende selbst in die Hand genommen & haben auf der Berliner Allee einen Radweg gebaut.“
Droht den Aktivisten jetzt der Knast?
„Weil Radinfrastruktur nicht nur im Inneren der Stadt wichtig ist, sondern besonders auch die Randbezirke von desaströsen Radinfrastrukturen geprägt sind, setzen wir ein Zeichen mit unserem PopUpRadweg für mehr RadelnStattRasen“, heißt es weiter.
Ein guter Ansatz mit einem großen Haken für die Aktivisten. Denn die Aktion ist illegal. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Aufmalen von Verkehrszeichen verboten. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Doch es könnte noch schlimmer kommen. Sollte die Polizei wegen Amtsanmaßung ermitteln, drohen den Umweltschützern bis zu zwei Jahre Haft.
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Doch die Berliner Polizei scheint von nichts zu wissen. „Nach unserer Feststellung ist dort nichts aufgemalt, was nicht dorthin gehört. Die Kollegen haben die Strecke heute früh stadtein- und stadtauswärts abgefahren“, erklären die Beamten gegenüber der „BZ“. Da haben die Radweg-Maler nochmal Glück gehabt.