Der Krieg im Nahen Osten erhitzt auch an Berliner Hochschulen die Gemüter. Erst vor wenigen Wochen errichteten Studenten der Freien Universität (FU) ein propalästinensisches Protestcamp auf dem Campus, das eine Woche andauerte.
Nun kam es während einer Gesprächsrunde zu einem Eklat. Im Mittelpunkt stand dabei der FU-Präsident, der von einem Teilnehmer angegriffen wurde.
Berlin: Auf einmal eskaliert die Lage
Eigentlich wollte sich der Präsident der Freien Universität Berlin, Günter Ziegler, am vergangenen Donnerstag (11.7.) die Zeit nehmen, um in eine konstruktive Gesprächsrunde mit propalästinensischen Studenten zu treten. Doch statt einer fruchtbaren Diskussion kommt es plötzlich zu einer Eskalation.
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In einem Video, das derzeit im Netz kursiert, ist zu sehen, wie der 61-Jährige unvermittelt angebrüllt und ihm ein Becher voller Wasser ins Gesicht geschüttet wird. Dazu hört man die Stimme des Angreifers. Dieser sagt, deutlich hörbar und in erregter Tonlage: „Das ist kein Pfefferspray. (…) Wacht auf aus eurem Völkermord“. Die Verantwortlichen der FU Berlin bestätigten den Vorfall später auf ihrer Website.
Mit der Verwendung des Begriffs Völkermord ist der Kampf Israels gegen die Hamas-Terroristen in Gaza gemeint. Dabei werden bedauerlicherweise auch Zivilisten getötet. Von einem Genozid kann jedoch laut Experten nicht die Rede sein.
So reagiert die Universität
Die Freie Universität besitzt zu dem Vorfall eine klare Meinung. „Das ist inakzeptabel“, heißt es in einem Statement. Zusätzlich kündigten die Verantwortlichen rechtliche Schritte ob der Attacke an.
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Auch Noam Petri, Vizepräsident der „Jüdischen Studierendenunion Deutschland“ und Medizinstudent an der Berliner Charité, äußerte sich auf Anfrage der „BZ“ zum Sachverhalt. Aus seiner Sicht bedrohen diese Studenten bereits seit Wochen nicht nur jüdische Kommilitonen, sondern auch Uni-Präsidenten. „Die Zeit des Appeasements muss endlich aufhören“, fordert er.