Die Letzte Generation stellt einen Zusammenschluss von Klimaaktivisten dar. Immer wieder geraten die Akteure in die Schlagzeilen, weil sie in Berlin und anderen Städten Straßenblockaden durchführen.
Nun musste sich ein Klimakleber aus der Hauptstadt vor Gericht verantworten. Die Justiz verhängt gegen ihn eine saftige Strafe.
Berlin: Dieses Urteil ist unmissverständlich
An diesem Dienstag (27. August) kam es vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu einem denkwürdigen Prozessabschluss. Der 65-jährige Klima-Aktivist Winfried Lorenz musste sich seit Monaten wegen der Teilnahme an mehreren Sitzblockaden der Letzten Generation verantworten. Die Justiz verurteilte ihn nun wegen Nötigung, versuchter Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte über zwei Jahre Haft gefordert.
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Der Verteidiger des Angeklagten Lukas Theune kann das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist und vom Gericht nun schriftlich begründet wird, nicht nachvollziehen. „Mit dem heutigen Urteil entfernt sich die Strafrichterin Holzheid von Recht und Gesetz. Statt einer von Verfassung wegen gebotenen Abwägung der gegeneinander streitenden Grundrechte wird hier Feindstrafrecht angewendet“, erklärt Theune.
Das sagt der Verurteilte zu seiner Strafe
Neben seinem Anwalt kritisiert auch der Verurteilte selbst die Entscheidung des Amtsgerichts. „Die Argumentation der Richterin geht komplett an der Realität vorbei. Wir befinden uns in der bisher größten Menschheitskrise, die jeden Tag weiter eskaliert. Es gibt nichts Vernünftigeres, als gegen eine Politik zu protestieren, die uns und unsere Kinder immer tiefer in die Klimakatastrophe treibt“, so Lorenz.
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Mit der Urteilsverkündung an diesem Dienstag endet der Prozess, der bereits im November 2023 begonnen hatte. Relativ zu Beginn habe das Gericht versucht, einen Verständigungsvorschlag zu machen. Dem 65-Jährigen sei gegen ein Geständnis eine Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung angeboten worden, hieß es. Die Verteidigung habe das Angebot allerdings ausgeschlagen.