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Berlin: Skandalvideo entsetzt die Hauptstadt – was droht den Verantwortlichen jetzt?

Zum Wochenstart erhitzte ein Video von einer Feier die Gemüter. Gibt es Konsequenzen für die gezeigten Personen?

Berlin
© IMAGO/MiS

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Bilder von der Urlaubsinsel Sylt sind vielen noch im Gedächtnis. Eine Gruppe Feiernder tanzt ausgelassen zum 90er-Hit „L’Amour Toujours“ von Gigi d’Agostino – doch statt der eingängigen Instrumental-Hook grölen sie fremdenfeindliche Parolen. Auf dem Gelände eines Berliner Tennisclubs wiederholten sich diese Szenen jetzt.

Am Montag (3. März) tauchte ein Video auf, in dem eine Feier im Vereinshaus im Südwesten der Hauptstadt zu sehen ist. Gut zu hören sind dabei die hetzerischen Textzeilen, die auch auf Sylt für Empörung sorgten. Was blüht den Sängern jetzt?

Berliner Polizei meldet sich zu Wort

Das Video, in dem die Parolen „Ausländer raus“ und Deutschland den Deutschen mehrfach zu hören sind, kursierte zum Wochenbeginn auf den Sozialen Netzwerken. Am Folgetag sagte eine Polizeisprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, dass der Vorfall nicht strafbar sei. Das habe sich aus der Bewertung des Vorfalls auf Sylt im vergangenen Jahr ergeben.

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Demnach würden die zu dem Dance-Hit gegrölten Parolen allein nicht für eine Strafverfolgung ausreichen. Die Gesänge wären dann strafbar, wenn es weitere Begleitumstände gegeben hätte, Nazi-Symbole oder direktes Adressieren der Slogans an Menschen, heißt es in dem Statement der Polizei.

Gruppe Neuntklässler sang

Die Feiernden, die in dem Video zu hören waren, befinden sich zudem wohl an der Schwelle zur Strafmündigkeit. Dem Anwalt des Berliner Tennisclubs zufolge habe es sich bei ihnen um eine Gruppe Neuntklässler gehandelt. Das sagte er gegenüber der „Abendschau“ des RBB. Die Schule sei dem Club bekannt. Andere Menschen hätten sie aufgefordert, die Parolen nicht zu singen.



Der Veranstalter des Events, der an dem Abend auch als DJ die Musik auflegte, erklärte im Nachgang, dass er die Gesänge nicht bemerkt habe: „Ich habe nichts mitbekommen. Gar nichts.“ Er gab an, den Song künftig nicht mehr spielen zu wollen.