Es ist Sommer in Berlin. Viele verbringen ihre Wochenenden im Freibad oder am See und am Abend geht es entspannt weiter in den Park. Aber die warmen Monate bringen nicht nur Vorteile mit sich, denn Sommerzeit ist auch Insekten-Zeit.
Für eine Berlinerin ist das der blanke Horror. Ihre Wohnung wird von „mutierten Wesen“ überfallen. Die Marzahnerin ist ratlos. Was tun, wenn so ein Tier ins Haus flattert? BERLIN LIVE hat beim Naturschutzbund (Nabu) nachgefragt.
Berlinerin außer sich – „Kann für nix garantieren“
In Sachen heimischer Fauna gibt es bei dieser Berlinerin wohl noch etwas Nachholbedarf. Auf Facebook postet sie ein Foto eines Insekts, darüber schreibt sie verzweifelt: „Das Teil ist dreimal so groß wie normale Wespen und brummt wie ein Flugzeug. Hatten die in der letzten Woche schon dreimal zu Gast. Was sind das für mutierte Wesen?“
Für die Community ist sofort klar: Das ist eine Hornisse. „Völlig harmlos, wenn man sie in Ruhe lässt und streng geschützt“, klärt einer der Nutzer auf. „Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, verletzt, und ihr Nest darf nicht zerstört werden“, schreibt ein weiterer.
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Doch die Berlinerin ist auf ihren neuen Mitbewohner nicht gut zu sprechen. „Wir haben die bis jetzt jedes Mal mit dem Spinnenfänger eingesackt und aus dem Fenster befördert. Aber wenn die sich bei uns häuslich einzurichten versucht, kann ich für nichts garantieren“, antwortet sie.
Hornissen in der Wohnung? Das rät der Nabu
Sind die Insekten wirklich völlig harmlos? Und was können wir tun, wenn sich Hornissen bei uns einnisten? „Hornissen sind friedliche Insekten. Sie greifen Menschen nicht einfach so an. Wenn man allerdings ihr Nest zerstört, werden sie sich durch Stechen wehren. Das schmerzt natürlich, ist aber nicht gefährlich“, so Silvia Teich vom Nabu.
Wer Hornissen sieht, sollte ruhig bleiben und keinesfalls nach den Tieren schlagen und sie in die Enge treiben. Stattdessen solle man sich lieber freuen, die streng geschützten Insekten beobachten zu können.
Solltest du ein Hornissennest entdecken, darfst du es niemals selbst umsetzen oder entfernen, denn das ist verboten. Wer es trotzdem macht, kann mit Strafen von bis zu 50.000 Euro rechnen. „Das müssen Sie Fachleuten überlassen“, rät die Expertin. Außerdem müsse die Untere Naturschutzbehörde einer Umsetzung oder Entfernung zustimmen, da die Tiere streng geschützt sind.
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Wer in Berlin mit den Tierchen zu kämpfen hat, sollte sich an den Hymenopteren-Dienst vom Nabu Berlin wenden, der Betroffene berät und die Hornissen gegebenenfalls umsiedelt.