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Berliner Schulen vor umstrittenem Umbruch – jetzt schlagen die Schüler Alarm

Eltern und die Lehrergewerkschaft gehen in Berlin derzeit auf die Barrikaden. Grund dafür ist ein neues Gesetz. Doch was sagen die Schüler?

Symbolfoto zum Thema Angst vor der Schule. Ein Junge sitzt traurig in seinem Kinderzimmer neben seinem Schulranzen und versteckt sein Gesicht hinter seinen Haenden. Berlin, 17.03.2023 Berlin Deutschland *** School Fear Symbol Photo A boy sits sadly in his nursery next to his school bag and hides his face behind his hands Berlin, 17 03 2023 Berlin Germany Copyright: xThomasxTrutschel/photothek.dex Credit: IMAGO/photothek

Die Schulen in Berlin stehen vor einer tiefgreifenden Veränderung. Denn seit Neustem entscheiden nicht mehr die Eltern, auf welche weiterführende Schule ihr Kinde geht. Die Empfehlungen der Grundschullehrkräfte sind inzwischen bindend.

Kinder, die keine Empfehlung für das Gymnasium bekommen, müssen daher um ihren Platz dort bangen. Die einzige Chance bietet da ein Probetag mit zahlreichen Tests. Doch der sorgte jetzt für viel Gegenwind. BERLIN LIVE hat bei der Schülerschaft nachgefragt, woran das liegt.

Berlin: Probetag „ungeeignet und unfair“

Nur 2,6 Prozent der angetretenen Schüler konnten sich beim Berliner Probetag für das Gymnasium qualifizieren. Lilo Kranich, Pressesprecherin des Landesschülerausschusses (LSA), sieht das Programm daher in seiner jetzigen Form als gescheitert. Es sei „ungeeignet und unfair“ und werde „nicht den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Schüler gerecht“.

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Es sei fragwürdig, ob es an einem Tag überhaupt möglich sei, die vorgesehene Überprüfung der fächerübergreifenden Kompetenzen durchzuführen. Besonders wichtig sei dem Schülerausschuss zudem, auf die psychischen Auswirkungen hinzuweisen: „Beim Probetag handelt es sich um eine absolute Stresssituation, dieser Situation sind junge Kinder ohne Unterstützung ausgesetzt.“

Klare Forderung an die Politik

Der Übergang zur weiterführenden Schule ist ein zentraler Punkt in der Bildungsbiografie eines Menschen. Diese Weichenstellung betont der LSA Berlin in seiner Forderung an die Politik: „Wir fordern einen sofortigen Abbau des Einflusses und der Förderung der Inklusion flächendeckend im Bildungssystem.“ Es könne ein wichtiger Anfang sein, den Einstieg ins Gymnasium und Schulwechsel zu erleichtern.



Dazu sei nicht weniger nötig als „ein neues Konzept oder eine komplette Überarbeitung der aktuellen Bewertungsmaßstäbe und der abgefragten Inhalte“, erklärte der LSA gegenüber BERLIN LIVE abschließend. Ebenso solle die Relevanz des abgefragten Wissens sowie die Gewichtung der einzelnen Fächer überdacht werden.