In Zeiten des Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber einiges leisten, um für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Ein Obstkorb oder kostenloses Wasser? Das kann jeder. Um Personal aber wirklich anzulocken und langfristig zu halten, muss da schon mehr kommen.
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat das verstanden – und baut für ihre Mitarbeiter jetzt einen großen, neuen Bürokomplex. Und das lässt sich das Unternehmen auch einiges kosten!
Berlin: Millioneninvestition in neues Gebäude
Mit der Berliner Stadtreinigung verbindet man vor allem die knallbunte Arbeitskleidung und die großen orangenen Müllautos. Doch die Mitarbeiter sind nicht nur auf der Straße unterwegs, über 1.000 von ihnen sind auch im Büro tätig.
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Für sie und alle Stakeholder, aber auch Bürger, Kooperationspartner und Kunden soll am Südkreuz in Berlin-Schöneberg jetzt ein imposanter Prachtbau entstehen, der „einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und Zukunftsfähigkeit der BSR“ leistet, so das Unternehmen gegenüber dem „Tagesspiegel“ – dem der interne Projektplan vorliegt.
Modernste Baustandards für über 1000 Mitarbeiter
Geplant ist ein siebengeschossiges Bürohaus auf einer 7.000 Quadratmeter großen Teilfläche des ehemaligen BSR-Recyclinghofes. Neben offenen Räumen soll es Nischen für individuelles Arbeiten geben. Jede Etage eröffnet sich dabei zu einem Attrium mit „Piazza und Loggias“. In dem Gebäude, das zusätzlich eine Kantine und ein Café beherbergen soll, werden über 1.100 Mitarbeiter Platz finden.
Dabei wird auf neueste Umwelt- und Energiestandards geachtet, zum Beispiel durch eine Holz-Hybrid-Bauweise und eine CO₂-neutrale Wärme- und Energieversorgung. Kostenpunkt für das Großprojekt: 190 Millionen Euro. Darin sind aber nicht nur der Neubau eingerechnet, sondern auch die Innenausstattung und die Kosten für etwaige Umzüge von Abteilungen.
Fachleute, die sich mit dem Neubau von Bürohäusern in Berlin beschäftigen, erscheint die Projektsumme außergewöhnlich hoch. Ein Insider erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Diese Bausumme lässt eher an speziell ausgestattete Laborräume oder Gebäude mit technischen Einrichtungen denken.“
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Immerhin: Der zweite Teil der Fläche des ehemaligen Recyclinghofs soll an die Berlinovo verkauft werden. Der Preis für das 5000 Quadratmeter große Gelände beläuft sich Schätzungen zufolge auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Allerdings könnte es gut sein, dass der Senat das Geld für seinen klammen Haushalt abzweigt, so die Zeitung. Ob es so weit kommt, ist allerdings noch nicht endgültig geklärt. Der Bau soll 2026 beginnen und schon 2028 fertig gestellt werden. Einzugsdatum wäre dann 2029.