In der Hauptstadt häuft sich seit Jahren der Müll. Vor allem in den Trendbezirken sieht man immer öfter illegal entsorgten Schrott. Vielen Berlinern geht das gehörig gegen den Strich.
Dabei gibt es in der Spreemetropole eine Fülle von Möglichkeiten, seinen Sperrmüll legal zu entsorgen. Denn seit 2022 kann man neben der Berliner Stadtreinigung (BSR) auch die Service-App „Tiptapp“ nutzen, wenn man seinen Schrott loszuwerden möchte. Nun hat das Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen gewährt und verraten, welche Bezirke den meisten Sondermüll produzieren.
In diesen Berliner Bezirken landet Sperrmüll immer öfter auf der Straße
Auf den ersten Blick mag es für Ausstehende kurios klingen, aber zu den Spitzenreitern im inoffiziellen Sperrmüll-Ranking Berlins zählen größtenteils die Trendbezirke. Überraschender Weise sind es vor allem die Gegenden, in denen jüngere Menschen wohnen, wo überdurchschnittlich viel Müll auf der Straße landet.
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Laut der BSR sind der Schillerkiez rund um den Herrfurthplatz, die Reuterstraße, das Maybachufer und die Umgebung des S- und U-Bahnhofs Hermannstraße in Neukölln besonders betroffen. Aber auch in den Bezirke Wedding, Gesundbrunnen und Kreuzberg sammelt sich der Sperrmüll in großen Mengen.
Für die BSR ist illegaler Müllentsorgung richtig kostspielig
Für Adelheid Kschidock, Projektmanagerin der BSR, kommt dies keineswegs überraschend: „Typischerweise sind Stadtteile mit viel illegaler Müllentsorgung solche, in denen die Nachbarschaftsstrukturen eher anonym sind, also in denen es wenig „soziale Kontrolle“ gibt“, so Kschidock.
Für die BSR ist dies illegale Entsorgung alles andere als billig. Zehn Millionen Euro hat das Unternehmen allein im letzten Jahr investiert, um achtlos entsorgten Sperrmüll zu beseitigen – in 2022 waren es noch 6,3 Millionen Euro. Und da sich dieser rasante Kostenanstieg nicht allein anhand der Inflation erklären lässt, muss es unterm Strich einfach deutlich mehr Müll sein, der derzeit auf den Straßen Berlins landet.
Diese App will Sperrmüll-Verursachern auf die Sprünge helfen
Damit die Situation mittel- bis langfristig nicht komplett eskaliert, will das Unternehmen „Tipptap“ den Verursachern auf die Sprünge helfen. „Die Abholung von Sperrmüll am Straßenrand verursacht hohe Kosten, die besser in die Stadtentwicklung fließen könnten“, erklärt Tim Bjelkstam, Mitbegründer und CEO der digitalen Anwendung Tiptapp.
„Über die Plattform können die Helfer, also alle Privatpersonen mit Zugang zu einem Fahrzeug, die Müllentsorgung in ihrer Umgebung übernehmen und sich dafür bis zu 520 Euro im Monat dazuverdienen“, so Bjelkstam.
Der Gebrauch der App ist relativ simpel. Wer Sperrmüll loswerden möchte, erstellt mittels der App ein entsprechendes Angebot. Sobald sich ein potenzieller Entsorger gemeldet hat, muss nur noch ein Termin zur Abholung vereinbart werden. Die ordnungsgemäße Entsorgung wird dann per GPS und mittels Fotobeweis vom Tiptapp-Team überwacht. Die Auftraggeber können sich so die Fahrt zu den Recyclinghöfen sparen. Der Helfer wird erst dann bezahlt, nachdem die Recycling-Verifizierung genehmigt wurde.
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Seit 2022 kooperiert Tiptapp mit der BSR, um die Stadtreinigung beim Sperrmüll-Problem zu unterstützen. „Die Performance übertrifft unsere anfänglichen Erwartungen“, berichtet Adelheid Kschidock von der BSR. Natürlich wäre Berlin noch mehr geholfen, wenn die Menschen in der Hauptstadt einfach weniger Müll verursachen würden – aber das dürfte wohl ein frommer Wunsch bleiben.